
Eine internationale Studie zeigt: In Deutschland, Österreich, Australien und den USA glauben viele Menschen eher an Mythen über Elektrofahrzeuge als an belegte Fakten – selbst dann, wenn sie bereits ein E-Auto besitzen. Verbreitete Falschinformationen, etwa zu angeblichen Gesundheitsrisiken oder Umweltbelastungen durch die Batterieproduktion, stoßen auf mehr Zustimmung als Widerspruch. Besonders stark ist dieser Effekt in Deutschland, wo 38 Prozent der Befragten den Mythen zustimmten.
Entscheidend ist dabei weniger das Wissen über Elektromobilität als vielmehr die persönliche Einstellung. Menschen, die Institutionen misstrauen oder an Verschwörungstheorien glauben, sind besonders anfällig für Desinformation. Umweltbewusste und politisch eher linksliberale Personen zeigen hingegen eine deutlich geringere Zustimmung zu den Mythen.
Gleichzeitig zeigt die Studie auch Wege, um Fehlinformationen wirksam zu begegnen. Sowohl klassische Informationsmaterialien als auch KI-gestützte Gespräche – etwa mit ChatGPT – verringerten in Tests die Zustimmung zu falschen Behauptungen spürbar. Die beiden deutschen Wissenschaftler Prof. Dr. Kai Sassenberg vom Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) und Dr. Kevin Winter vom Fachgebiet Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften der Universität Hohenheim, die die Studie durchgeführt haben, empfehlen daher, den Einsatz evidenzbasierter Kommunikationsmittel gezielt zu fördern und gezielte Desinformation rechtlich zu begrenzen. (oe)