Das Forschungsprojekt Mannheim-CeCaS widmet sich der Erforschung und Entwicklung einer ganzheitlichen zentralen Hochleistungsrechenplattform für künftige hochautomatisierte Fahrzeuge, die energieeffizienter und kostengünstiger sein soll als heute verfügbare Lösungen. Dazu gehören sowohl eigens entworfene Prozessoren als auch Schnittstellen und Systemarchitekturen.
Die zentrale Recheneinheit soll auf neuartigen, automotive-qualifizierten Hochleistungsprozessoren in nichtplanarer Transistortechnologie (FinFET) basieren. Applikationsspezifische Hardware-Beschleuniger sowie eine adaptive Software-Plattform für autonome Fahrzeuge werden die Prozessoren ergänzen. Dabei werden Ansätze für gefaltete neuronale Netze sowie ereignisbasierte neuromorphe Beschleuniger untersucht. Notwendige Anpassungen des Bordnetzes sollen dabei ebenso betrachtet werden wie eine automotive-taugliche Aufbau- und Verbindungstechnik. Das Konsortium strebt eine vollständige Automotive-Qualifizierung (ASIL-D) auf Systemebene an.
Die Projektbeteiligten unter der Leitung von Infineon bilden die gesamte Kette von Zulieferern, Spezialisten, Forschungsinstituten und Universitäten ab. Zu den größeren Unternehmen zählen Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen. Neben verschiedenen Fraunhofer-Instituten sind auch Partner wie die TU München und das KIT dabei, letzere haben die wissenschaftliche Koordination übernommen.
Für das zu entwickelnde zukunftsfähige Zentralrechnerkonzept der Autoelektronik veranschlagen die insgesamt 30 Partner ein Gesamtbudget von rund 90 Mio. €. Damit bildet Mannheim-CeCaS eines der größten geförderten deutschen Kooperationsprojekte mit dreijähriger Laufzeit. Das BMBF fördert Mannheim-CeCaS mit zirka 46 Mio. € im Rahmen seiner Initiative Mannheim. (jr)