Erfolgreicher Projektabschluss: ATLAS-L4 bringt autonomen Lkw auf die Autobahn

Vertreter der 12 Projektpartner des ATLAS-L4 Projektes bei der Abschlussveranstaltung in Penzing.

Drei Jahre intensive Entwicklungsarbeit, zwölf Partner aus Industrie, Forschung und Technologie, rund 150 Fachleute – und ein klares Ziel: einen autonom fahrenden Lkw der Automatisierungsstufe 4 auf die Straße zu bringen. Dieses Ziel hat das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt ATLAS-L4 nun erreicht.

In dem mit 59,1 Millionen Euro ausgestatteten Forschungsvorhaben wurde ein fahrfähiger Prototyp für den Hub-to-Hub-Verkehr auf Schnellstraßen realisiert. Der autonome Truck basiert auf dem gesetzlichen Rahmen von 2021, der den Einsatz von Level-4-Systemen mit technischer Aufsicht auf festgelegten Strecken erlaubt – ein Schritt, der Deutschland international als Vorreiter positioniert.

Das Projektteam aus Unternehmen wie MAN Truck & Bus, Knorr-Bremse, LEONI, Bosch und Start-ups wie FERNRIDE sowie wissenschaftlichen Einrichtungen wie der TU München, TU Braunschweig und Fraunhofer AISEC entwickelte alle sicherheitsrelevanten Kernkomponenten: redundante Lenkung, Bremssysteme, Bordnetzarchitektur, Cybersecurity und ein zentral gesteuertes Control Center. Die Validierung erfolgte praxisnah – unter anderem mit der ersten genehmigten autonomen Autobahnfahrt eines Lkw in Deutschland im Frühjahr 2024.

Die Vision: fahrerlose Lkw als Teil automatisierter Logistikprozesse zwischen Umschlagzentren. Sie könnten Engpässe im Fahrpersonal abfedern, Verkehr effizienter machen und die Sicherheit erhöhen. Allein in Deutschland fehlen heute rund 100.000 Berufskraftfahrer – eine Lücke, die Automatisierung perspektivisch schließen helfen kann.

Bei der Abschlussveranstaltung präsentierten die Projektpartner nun ihre Ergebnisse rund 200 Gästen – mit Live-Demonstrationen auf dem Testgelände des ADAC in Penzing, wissenschaftlichen Vorträgen und einer großen Ausstellung. (oe)

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