Porsche Engineering: KI-System zur objektiven Fahrkomfortbewertung

Die wichtigsten Schwingungsquellen, die den Fahrkomfort maßgeblich bestimmen, lassen sich jetzt mit einem von Porsche Engineering trainierten neuronalen Netz präzise bewerten. (© Alamy)

Porsche Engineering hat eine KI-basierte Lösung zur objektiven Bewertung des Fahrkomforts entwickelt. Ziel ist es, subjektive Eindrücke menschlicher Testfahrer künftig durch objektive, reproduzierbare Bewertungen zu ergänzen – sowohl in der Fahrzeugentwicklung als auch perspektivisch im Serieneinsatz.

Der von Porsche Engineering entwickelte KI-Komfortbewerter analysiert das Schwingungsverhalten eines Fahrzeugs mithilfe präziser Beschleunigungssensoren und vergleicht die Daten mit vorher trainierten Modellen auf Basis menschlicher Bewertungen. So kann er valide Aussagen über das aktuelle Fahrwerks-Setup liefern und damit Entwicklungsprozesse effizienter und objektiver gestalten.

„Wir wollten wissen, ob künstliche Intelligenz Fahrkomfort so bewerten kann wie ein Mensch – mit all seinen subjektiven Einflüssen“, erklärte Emmanuel Bogner, Fahrdynamik-Experte bei Porsche Engineering. Dafür wurde ein Fahrzeug mit sechs hochauflösenden Sensoren ausgestattet und über die Komfortstrecke des Testgeländes in Weissach gefahren. Die gewonnenen Messdaten wurden mit persönlichen Komfortbewertungen verknüpft und in ein neuronales Netz eingespeist. Das Ergebnis: Die trainierte KI kann zuverlässige Einschätzungen zu Schwingungsverhalten, Wankbewegung oder Zittern des Fahrzeugs liefern – unabhängig von individuellen Wahrnehmungen der Testfahrer.

Die Anwendungsmöglichkeiten gehen über die Entwicklungsphase hinaus: In Zukunft könnte das System auch in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen, um kontinuierlich Informationen zur Performance des Fahrwerks bereitzustellen – etwa für Predictive Maintenance oder adaptive Regelstrategien. (oe)

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