Bosch: Neuausrichtung des ADAS-Produktportfolios

Bei der neuen Generation seines Radarsensors hat Bosch alle Kernelemente selbst entwickelt und hergestellt, einschließlich des Rechenchips (SoC) © Bosch

Bosch stellt seine ADAS-Produkte auf einen Baukasten aus Soft- und Hardware um und präsentiert drei neue Komponenten des Baukastens.

Bosch stellt sein ADAS-Produktportfolio für assistiertes Fahren und Parken bis SAE-Level 2 neu auf und formt daraus einen Baukasten. Er bietet eine Art Ökosystem aus Software, Sensoren und Diensten sowie den passenden Hochleistungsrechnern. Anwender sollen daraus schöpfen und die Hard- und Softwarelösungen flexibel für unterschiedliche Märkte und Fahrzeugsegmente nutzen, um Fahrerassistenzfunktionen einfacher, schneller und kostengünstiger in den Massenmarkt zu bringen.

Der Automobilzulieferer bietet die ADAS-Produktfamilie in drei Varianten an: für das Einstiegssegment, die Mittelklasse und die Oberklasse. Die Varianten unterscheiden sich im Umfang der Software, der Anzahl und Kombination der Sensoren sowie der benötigten Rechenleistung. Die nahtlose Abstimmung dieser Einzelkomponenten aufeinander erleichtert die Systemintegration.

Die Hard- und Softwarekomponenten werden sowohl als systemische Gesamtlösung als auch einzeln angeboten, sodass die Flexibilität erhalten bleibt: Einzelne Bausteine der drei Varianten können je nach Bedarf ausgetauscht und flexibel zusammengestellt werden.

Die Ausstattungsvariante für die Mittelklasse geht bereits Mitte 2025 in Serie. Nutzerinnen und Nutzer dieses Systems profitieren von einem Assistenzsystem, das mit der Navigation verknüpft ist und sich vor allem bei chinesischen Kunden großer Beliebtheit erfreut. Die Serienfertigung für die Oberklasse-Variante startet im Sommer 2025. Für beide Varianten hat Bosch in China bereits ein halbes Dutzend Neukunden gewonnen – darunter BAIC, Dongfeng und Jetour.

Mit der Vorstellung des Baukastens präsentierte Bosch daraus auch drei neue Komponenten:

  • Radarsensor: Für die neue Generation seines Radarsensors hat Bosch alle Kernelemente einschließlich des Rechenchips (SoC) in 22-nm-Prozesstechnik selbst entwickelt und gefertigt. Der neue Bosch-Radarsensor nutzt die RF-CMOS-Technologie, die eine effiziente Integration von Hochfrequenz- und Digitalschaltungen auf einem einzigen Chip ermöglicht.
  • Multifunktionskamera: Die neue Multifunktionskamera mit einem 8-Megapixel-Bildsensor, einem horizontalen Sichtfeld von 120 Grad und einer Erkennungsreichweite von bis zu 300 Metern ermöglicht unterstützende Fahr- und Parkfunktionen (bis SAE-Level 2) bereits im Einstiegssegment. Der Serienstart ist für 2026 zunächst für den chinesischen Markt geplant.
  • Inertialsensoreinheit: Die neue Generation seiner Inertialsensoreinheit (IMU) hat Bosch speziell für ADAS- und Fahrdynamikanwendungen entwickelt. Sie umfasst verschiedene Produktvarianten, von der kostengünstigen Einstiegsvariante für assistiertes Fahren bis zum Hochleistungssensor für automatisiertes Fahren bis SAE-Level 4. Bosch verwendet Sensormodule aus eigener Fertigung. (jr)

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