
Die Inhouse-Softwareentwicklung spielt in der Automobilindustrie eine zunehmend zentrale Rolle, da innovative Softwarefeatures marktdifferenzierende Komponenten sind. Deshalb setzen Unternehmen wie Mercedes-AMG zunehmend auf eigene Inhouse-Entwicklung.
Gemeinsam mit tracetronic zeigt Mercedes-AMG in einem aktuellen Fachbeitrag der ATZ Elektronik, wie sie beim Steuergerät des e-Drive-Systems auf einen sogenannten SiL-First-Ansatz setzen. Dabei wird die Software schon früh im Entwicklungsprozess virtuell getestet, um Fehler möglichst schnell zu erkennen und zu beheben.
Dafür wurde ein maßgeschneidertes Testökosystem entwickelt, das auf die Anforderungen moderner Automotive-Software abgestimmt ist. Im Fokus des Testsystems standen drei Ziele: Neue Softwareversionen sollen schnell integriert und getestet werden können, die eingesetzte Testumgebung muss zuverlässig und kosteneffizient sein, und die Testergebnisse müssen für alle Beteiligten nachvollziehbar sowie reproduzierbar bleiben.
Das in diesem Beitrag detailliert vorgestellte System liefert automatisch Feedback zu jeder Codeänderung – die Funktionalität kann so in kürzester Zeit überprüft werden, was die Produktentwicklung deutlich beschleunigt. Durch den Einsatz von Cloud-Technologien und parallelen Testabläufen lassen sich die Tests zudem skalieren. Am Beispiel eines bei Mercedes-AMG intern entwickelten Domain Controllers zeigt sich, dass Entwicklungsteams bereits nach rund 730 Sekunden ein vollständiges Feedback zu Codeänderungen auf Systemebene erhalten – und damit schnell und gezielt reagieren können.
Für die Zukunft soll der Ressourceneinsatz weiter optimiert werden, indem man Testdauer und benötigte Infrastruktur intelligent aufeinander abstimmt. (oe)
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