
Für die Validierung von ADAS-Funktionen wie der Verkehrszeichenerkennung nutzt Porsche Engineering nun auch Smartphones mit der dafür entwickelten App ComBox und einer KI-basierten Objekterkennungs-App von Peregrine.ai. Letztere erkennt das Verkehrszeichen und vergleicht das Ergebnis mit der fahrzeuginternen ADAS-Funktion. Gibt es eine Abweichung, macht das Smartphone daraufhin ein Foto des Verkehrszeichens und weist gleichzeitig einen angeschlossenen Datenlogger an, die zugehörigen Fahrzeugmessdaten aufzuzeichnen. Die ComBox-App bildet dabei die Schnittstelle zwischen Fahrzeug, Backend und der Bilderkennung von Peregrine.ai.
Die vom Smartphone aufgenommenen Fotos und die aufgezeichneten Messdaten des Fahrzeugs werden per Mobilfunk in die Cloud geladen und können dort miteinander verglichen werden.
Durch die neue Methode entfällt also nicht nur der hohe manuelle Aufwand für die Erfassung und Beschreibung der Fehler, sondern die Optimierung der Verkehrszeichenerkennung kann außerdem kostengünstig von einer größeren Zahl von Versuchsfahrzeugen durchgeführt werden.
Denn künftig kann ein Smartphone an der Windschutzscheibe prinzipiell in allen Versuchsfahrzeugen Fehler erkennen und aufzeichnen – nicht nur in denen, die speziell für die ADAS-Optimierung vorgesehen sind. So können auch in Regionen mehr Daten gesammelt werden, in denen – wie in Australien – nur wenige Testfahrzeuge unterwegs sind und daher bisher nur wenige Daten zur Verfügung stehen. Dadurch lassen sich mehr Grenzfälle erfassen und regionale Besonderheiten berücksichtigen und so die Qualität der ADAS-Funktionen weiter verbessern.
Der neue Ansatz zur Validierung der Verkehrszeichenerkennung wurde bereits bei der Entwicklung des neuen Porsche Macan erfolgreich getestet und könnte schon bald in der Serienentwicklung zum Einsatz kommen. Er ist nicht auf die Verkehrszeichenerkennung beschränkt: In Zukunft sollen damit weitere ADAS-Funktionen optimiert werden, darunter die Fahrspurerkennung sowie die Erkennung von Ampelphasen und Schlaglöchern. (jr)