Infineon Technologies beginnt mit dem Aufbau eines Rust-Ökosystems im Embedded-Bereich. Die Programmiersprache Rust mit integrierter Unterstützung für speichersichere Software-Entwicklung ist nach Angaben von Infineon ein wichtiger Wegbereiter für das Design unternehmenskritischer Automotive-Software. Im Vergleich zu C/C++ ist Rust eine Programmiersprache, die von der Open-Source-Gemeinschaft entwickelt wurde. Die Programmiersprache ist so konzipiert, dass sie die Entwicklung sicherer Software erleichtert; hierfür stehen ein komfortables Build-System und der Paketmanager „Cargo“ zur Verfügung.
Als erste Bausteine unterstützen die Automotive-MCUs AURIX TC3xx und TRAVEO T2G die Programmiersprache Rust. Sie bieten eine Vielzahl von integrierten Hardware-Funktionen für funktionale Sicherheit und Cybersecurity. Mit der Einführung der Rust-Unterstützung werden diese Hardware-Funktionen softwareseitig ergänzt. Für den nativen Zugang zur MCU-Peripherie werden Peripheral Access Crates (PACs) für AURIX und TRAVEO bereitgestellt. Diese PACs lassen sich mit dem Tool svd2rust generieren und folgen demselben API-Standard für den Peripheriezugriff. Zusätzlich zu den PACs gibt es Code-Beispiele, die die Verwendung von Rust auf Infineon-MCUs demonstrieren – diese sind auf GitHub verfügbar. Während TRAVEO die offizielle Rust-Toolkette und Arm Cortex-M-Targets nutzt, wurde für AURIX ein eigener Rust-Compiler von HighTec EDV-Systeme, einem Tool-Partner von Infineon, entwickelt. Die Unterstützung für PSoC und AURIX TC4x soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 folgen. (oe)