Forschungsprojekt ERS.T-NRW: Kabelloses Laden während der Fahrt

Wie sich Elektrofahrzeuge künftig ohne Kabel und ohne Halt unterwegs laden lassen, untersucht das neue Forschungsprojekt ERS.T-NRW unter Leitung der Bergischen Universität Wuppertal. Gemeinsam mit den Industriepartnern Electreon Germany, DENSO AUTOMOTIVE Deutschland und STRABAG wird eine Technologie entwickelt, bei der Energie über im Straßenbelag integrierte Komponenten an Fahrzeuge übertragen wird – während der Fahrt oder im Stand.

Im Fokus steht eine bis zu 400 Meter lange Teststrecke in Aldenhoven, auf der das kabellose Ladesystem unter realen Bedingungen erprobt wird. Untersucht werden dabei sowohl die Energieübertragung über Induktionsspulen und Leistungselektronik als auch die notwendige Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur. Letztere soll eine intelligente Steuerung des Ladevorgangs ermöglichen, den Akku schonen und eine netzdienliche Stromnutzung unterstützen.

Ein besonderes Ziel des Projekts ist die Nachrüstbarkeit der Technologie für bestehende Fahrzeugflotten. Dazu wird eine universelle Kommunikationsplattform auf Basis internationaler Standards entwickelt. So soll das System langfristig breit einsetzbar und auch international übertragbar sein – vom Individualverkehr bis hin zu Logistik und ÖPNV. Das Vorhaben läuft über drei Jahre und wird vom Land NRW mit rund 3,9 Millionen Euro gefördert, wovon etwa 786.000 Euro an die Universität Wuppertal gehen. Neben der technischen Umsetzung ist auch der Transfer in Normungsgremien vorgesehen, um die Entwicklung globaler Standards für das kabellose Laden voranzutreiben. (oe)

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