ZF Lifetec: Airbag für hochautomatisiertes Fahren

Der Dual-Contour-Fahrerairbag kann sich in zwei unterschiedlichen Größen entfalten, abhängig von der Sitzposition bzw. der Größe des Fahrers. © ZF Lifetec

    ZF Lifetec entwickelt einen Dual-Contour-Airbag für den Fahrersitz, der sich in zwei Größen aufblasen lässt und so zwei Standardsitzpositionen absichern kann. Damit eignet er sich auch für Fahrsituationen, in denen der Mensch am Steuer die Sitzposition ändert, um z.B. während autonom gefahrener Strecken zu entspannen. Bei der Entwicklung greift ZF Lifetec auf Erfahrungen aus der Entwicklung eines Dual-Contour-Beifahrerairbags, der in diesem Jahr seine Applikationsreife erlangen wird. Während beim Beifahrerairbag eine Nase ausgebildet wird, kann der Fahrerairbag bei Bedarf weiter aufgeblasen werden. Die Zweistufigkeit lässt sich über ein Steuergerät regeln, das ein System aus Fangbändern schaltet. Die Fangbänder sind mit einer aktiven Auslöseeinheit verbunden, die diese bei Bedarf frei geben.

    Damit sich der Dual-Contour-Fahrerairbag voll entfalten kann, muss die Gasfüllmenge erhöht werden. Hierfür ist ein zweistufiger Gasgenerator notwendig, den ZF Lifetec für Airbags mit besonders großem Volumen entwickelt hat. Er ist in der Lage, innerhalb von Millisekunden alle zwei Volumengrößen des im Lenkrad integrierten Fahrerairbags zu befüllen. Diese Art von Airbag kann auf der Fahrerseite eine Tiefenadaptivität von ca. 200 mm darstellen kann. Die maximale Gesamtfüllmenge eines Dual-Contour-Airbags wird derzeit auf der Beifahrerseite erreicht und beträgt bis zu 190 Liter, was nach Unternehmensangaben einzigartig auf dem Markt ist.

    Neben Sitzneigungs- und Gewichtssensoren lassen sich weitere Sensoren, wie etwa Innenraumkameras, zur genaueren Bewertung des Szenarios im Innenraum in das System integrieren. So lässt sich der Fülldruck des Luftsacks je nach Größe, Gewicht und Statur der Insassen variieren. (jr)

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