Mehr Daten, mehr Funktionen: ZF präsentiert neue Generation des Smart Chassis Sensor

Die neue Generation des Smart Chassis Sensor erfasst die Beschleunigung in drei Dimensionen und wird damit zur Datenquelle für viele attraktive Zusatzfunktionen im Pkw-Chassis. (© ZF)

ZF hat auf seinem Chassis Tech Day die nächste Ausbaustufe seines Smart Chassis Sensors präsentiert. Die weiterentwickelte Version misst nun neben der Radposition auch dreidimensionale Beschleunigungen und eröffnet damit zusätzliche Anwendungsfelder für intelligente Fahrwerksfunktionen. Die zusätzlichen Sensordaten ermöglichen unter anderem eine kontinuierliche Zustandsüberwachung („Chassis Health“), die Erkennung von Beladungszuständen, die Ableitung von Betriebskräften sowie Funktionen zur aktiven Geräuschreduktion. Dank der kompakten Integration in ein Kugelgelenk lässt sich der Sensor nahtlos in bestehende Fahrwerksarchitekturen einbinden. In Zusammenspiel mit weiteren ZF-Systemen, etwa Steer-by-Wire-Lösungen, trägt die neue Sensorik zudem zu einem noch präziseren, markenspezifischen Fahrgefühl bei.

Dank der Möglichkeit, nicht nur die Größe der Vertikalbewegung, sondern nun auch deren Beschleunigung präzise zu erfassen, können Automobilhersteller mit Hilfe des neuen Smart Chassis Sensors interessante Funktionen realisieren. Anhand des charakteristischen Beschleunigungssignals erkennt das System frühzeitig Unregelmäßigkeiten oder Schäden – etwa eine lose Radmutter – und leitet bei Bedarf automatische Warnungen oder Serviceempfehlungen ein. So kann der Sensor aktiv zur Erhöhung der Fahrzeugsicherheit beitragen. Eine zusätzliche Funktion ist die Erkennung von Beladungszuständen. Dank eines Algorithmus kann somit zum Beispiel das Gewicht von Fahrzeugen ermittelt werden. Darüber hinaus ist durch die Beladungserkennung eine bessere Reichweitenschätzung bei E-Autos schon vor Reisebeginn gegeben.

Auch im Zusammenspiel mit anderen ZF-Technologien entfaltet der Sensor sein volles Potenzial: Ob semiaktive Dämpfung (CDC), aktive Systeme wie sMOTION oder die elektrische Wankstabilisierung (ERC) – die neue Sensorgeneration liefert die hochaufgelösten Signale für präzisere Regelalgorithmen. Sogar das haptische Feedback bei Steer-by-Wire-Systemen kann durch die zusätzlichen Informationen realistischer gestaltet werden.

Die über die Vehicle-Cloud übertragenen Fahrwerksdaten werden via standardisierter Schnittstellen ausgetauscht und anschließend mithilfe KI-gestützter Algorithmen ausgewertet. So entsteht ein kontinuierliches Bild über mechanische Belastungen und sicherheitskritische Zustände – vergleichbar mit einem digitalen Fitness-Tracker für das Fahrwerk. Durch die Anbindung an Backend-Systeme unterstützt das „Chassis Health“-Konzept von ZF eine datenbasierte Entwicklungsstrategie und trägt dazu bei, ungeplante Ausfälle und Werkstattaufenthalte signifikant zu reduzieren. (oe)

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