indie Semiconductor: 240-GHz-Silizium-Transceiver für Fahrzeugradarsysteme

Der TRA_240_091 kombiniert alle nötigen Bauteile, einschließlich eines spannungsgesteuerten Oszillators (VCO), Verstärkern und einer integrierten Antenne. Das 240-GHz-Signal ermöglicht eine Messgenauigkeit von etwa 1,25 mm und eine Entfernungsauflösung bis zu 6 mm in der Luft. (© indie Semiconductor)

Heute arbeiten Radargeräte im Auto meist im 70-GHz-Bereich und werden vor allem für die Notbrems-Erkennung und die Überwachung des toten Winkels eingesetzt. Höhere Frequenzen wie 120 GHz und 240 GHz bieten jedoch eine viel höhere Auflösung, was neue Anwendungen möglich macht: präzise Überwachung des Innenraums, detaillierte Erfassung der Straßenoberfläche zur Anpassung der Fahrwerksdynamik in Echtzeit und viele industrielle Mess- und Überwachungsanwendungen.

Ein Artikel im Microwave Journal stellt den TRA_240_091 von indie Semiconductor vor. indie ist ein reiner System-on-Chip (SoC)-Spezialist für die Automobilindustrie. Es handelt sich um den weltweit ersten kommerziellen, voll integrierten 240-GHz-Radar-Frontend-Transceiver (SoC). Er erreicht eine sehr hohe Auflösung und robuste Objekterkennung und ermöglicht damit neue, präzise Radaranwendungen.

Der Transceiver verwendet eine Frequenz von 240 GHz und eine Bandbreite von bis zu 45 GHz und kommt in einem kostengünstigen QFN-Gehäuse. Er kann im ISM-Band (244 bis 246 GHz) und darüber hinaus als Einzelgerät oder in einem Array aus synchronisierten Transceivern genutzt werden. Die maximale Reichweite liegt bei mehreren Metern und hängt von der Linse auf dem Chip ab.

Da die Antenne bereits im Chip integriert ist, sind keine zusätzlichen externen Antennen erforderlich. Das erleichtert die Entwicklung und das Design von Anwendungen, insbesondere für das Fahrzeuginterieur, wo solche Antennen oft stören würden.

Ein erster Einsatzbereich könnte die Überwachung und Steuerung von Luftfederungssystemen für Lkw und andere schwere Fahrzeuge sein, was eine kostengünstige und präzisere Alternative zu mechanischen Lösungen darstellt. Zudem eignet sich diese Radartechnologie zur genauen Überwachung von Tankfüllständen und zur Echtzeitbewertung der Straßenoberfläche, was für eine dynamisch angepasste Fahrqualität sorgen könnte. (oe)

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