TUM: Weltweit erste Megawatt-Ladung für Strom-Lkw

Das Megawatt-Laden wurde mit Prof. Markus Lienkamp (l.), den Projektpartnerinnen und -partnern sowie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (3.v.l.) vorgestellt. (© Alexandra Beier / MAN)

Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft arbeitet die Technische Universität München (TUM) im NEFTON-Projekt daran, batterieelektrische Lkw auch im Güterfernverkehr einsetzen zu können. Einen entscheidenden Schritt nach vorne stellt dabei die Technologie des Megawatt-Ladens dar. Die ersten Prototypen wurden jetzt bei einer Veranstaltung am Technologie Campus Plattling der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ladesäule sowie der Lkw ermöglichen es erstmals, binnen der gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeitpause die Lkw-Batterien für 4,5 Stunden Betriebszeit aufzuladen – ohne zusätzliche Wartezeiten.

Prof. Dr. Markus Lienkamp vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik an der Technische Universität München (TUM) betonte bei der Präsentation: „Die wissenschaftlichen Fakten sprechen eine klare Sprache: Batterieelektrische Lkw haben einen Wirkungsgrad von etwa 75 Prozent. Davon sind Brennstoffzellen-Lkw mit nur 26 Prozent Wirkungsgrad und eFuels mit einem Wirkungsgrad von lediglich 14 Prozent meilenweit entfernt. Aber für den tatsächlichen effektiven Einsatz von Elektro-Lkw fehlt noch die Infrastruktur an den Hauptverkehrsrouten. Hierfür ist die Technologie des Megawatt-Ladens ein gewaltiger Schritt nach vorne.“

Im NEFTON-Projekt sind neben der TUM und MAN auch AVL Software and Functions GmbH, Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. (FfE), Fraunhofer ISE, Prettl Electronics Automotive und die Technische Hochschule Deggendorf als Konsortialpartner beteiligt.

Den Ergebnissen zufolge sollten an den Kernrouten des Autobahnnetzes alle 50 Kilometer Ladesäulen installiert werden, die in der Spitze ein Megawatt an Leistung bereitstellen können. So können Zeitverluste durch Laden vollständig vermieden werden. In der Forschung werden sogar bereits Ladeleistungen von bis zu 3 Megawatt untersucht, wodurch die Flexibilität im Einsatz steigen würde. Zudem könnten dann kleinere Batterien verbaut werden, verbunden mit ökonomischen und ökologischen Vorteilen. (oe)

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