
Mit zunehmender Komplexität batterieelektrischer Fahrzeugarchitekturen steigen auch die Anforderungen an die Entwicklung und Absicherung von Batteriemanagementsystemen (BMS). Um den Entwicklungsprozess effizienter, sicherer und unabhängiger von physischer Testhardware zu gestalten, hat dSPACE eine neue Cell Controller Virtualization (CCV)-Lösung vorgestellt.
Die CCV-Technologie ermöglicht die Emulation von BMS-Komponenten – wie Zellüberwachungs-ICs oder Module – auf reiner Signalebene, ohne den Einsatz realer Batteriezellen oder Hochvoltsysteme. Im Gegensatz zu klassischen Hardware-in-the-Loop-Ansätzen entkoppelt die dSPACE-Lösung die Softwareentwicklung vom Vorhandensein physischer Hardware. Dies erlaubt frühzeitige Tests in sicheren Entwicklungsumgebungen, parallel zur Hardwareentwicklung.
Die FPGA-basierte Plattform unterstützt Echtzeitfähigkeit sowie gängige Automotive-Kommunikationsprotokolle (z. B. SPI, UART, CAN) und ist vollständig kompatibel mit Bausteinen wie dem BQ79616-Q1 von Texas Instruments. Dadurch lässt sich das Verhalten realer Zellüberwachungs-ICs realitätsnah nachbilden, etwa für Tests von State-of-Charge-Algorithmen, Zellbalancing oder Fehlerbehandlung. Ein wesentlicher Vorteil der Lösung liegt in ihrer Skalierbarkeit: BMS-Schnittstellen zu Inverter, Ladegerät oder Steuergerät lassen sich in komplexen Systemverbunden testen – auch in Kombination mit realen Komponenten.
Mit dieser Signal-Level-Emulation bietet dSPACE eine flexible Testumgebung für OEMs und Zulieferer, die Entwicklungszeiten verkürzt, Sicherheitsrisiken reduziert und die parallele Entwicklung von Software und Hardware für das Energiemanagement im Fahrzeug deutlich vereinfacht. (oe)