Whitepaper: Virtuelle Entwicklung von In-Vehicle-Infotainment-Systemen

Lesezeit: 30 min.; Gesamtbewertung: ++++o; Technische Tiefe: Skilled; Zugang: frei; Sprache: engl.

Using real-world use cases, this paper shows how virtualization solutions enable automotive manufacturers to develop the next generation of IVI systems. (© Elektrobit)

Das 20seitige englischsprachige Whitepaper von Elektrobit zeigt, wie Virtualisierungslösungen eine vollständig digitale, durchgängige Entwicklung von In-Vehicle-Infotainment-Systemen (IVI) ermöglichen. Die beiden Autoren erläutern, wie durch den Einsatz von Virtualisierung, digitalen Zwillingen und Cloud-basierter Entwicklungsumgebungen OEMs und Tier-1-Zulieferer das Prototyping beschleunigen, die Integration heterogener Betriebssysteme – darunter Linux, Safe POSIX, Android sowie klassische und adaptive AUTOSAR-Stacks – effizient umsetzen und die Softwarevalidierung ohne physische Hardware optimieren können. Zentrale Inhalte des Papers sind:

  • End-to-End-Virtualisierung des IVI-Stacks: Emulierung nicht nur der HMI, sondern auch der sensorischen Umgebung (z. B. VHAL-Signale), Fahrzeuganwendungen und Legacy-Komponenten. Das System stellt ein realitätsnahes Pilotumfeld für Entwicklerinnen und Entwickler bereit.
  • Entwicklung entkoppelt von Hardware: Nutzer arbeiten über virtuelle Displays und Debug-Schnittstellen (z. B. Android Debug Bridge, ADB) wie in realen Fahrzeugarchitekturen inklusive Konfiguration, Visualisierung und Theme-Management.
  • Nahtlose Integration in CI/CD/CT-Prozesse: Die virtuelle Umgebung kann cloudbasiert wie auch vor Ort in bestehende Entwicklungs- und Testpipelines integriert werden. Das erhöht die Agilität und reduziert Time-to-Market.
  • Effizienz und Forschungsfreiheit: Die Lösung wirkt Entwicklungszyklen entgegen, reduziert Materialbedarfe, minimiert die Abhängigkeit von physischen Fahrzeugplattformen und ermöglicht frühzeitiges Testing.

Der Einstieg in softwaredefinierte Fahrzeugarchitekturen erfordert laut den beiden Autoren Ayhan Ak (Product Solution Manager bei Elektrobit) und Raúl Latorre Fortes (Director of Business Development for EMEA bei Elektrobit) nicht zwangsläufig eine komplette Neugestaltung der E/E-Architektur. Besonders der Infotainment-Bereich biete einen vergleichsweise einfachen und kosteneffizienten Startpunkt für die SDV-Transformation. (oe)

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