BlackBerry QNX hat die neue Ausgabe des „Under the Hood: SDV Developer Report“ veröffentlicht. Die Untersuchung basiert auf einer Befragung von rund 1.100 Embedded-Softwareentwicklern in Nordamerika, Europa und Asien und zeichnet auf 30 Seiten ein detailliertes Bild der Chancen und Herausforderungen beim Übergang zum Software-Defined Vehicle (SDV).
Die Studie zeigt, dass eine große Mehrheit der Entwickler die Innovationskraft eher in anwendungsnahen Funktionen als in der Basis-Infrastruktur verortet. Gleichzeitig kämpfen die Teams mit langen Entwicklungszyklen, komplexem Debugging und Testing sowie steigenden Integrationsanforderungen. Hinzu kommen regulatorische Auflagen: Allein im Jahr 2024 wurden weltweit mehr als 500 neue Vorschriften mit direktem Bezug zu Fahrzeugsoftware eingeführt. Diese wirken sich je nach Unternehmen unterschiedlich aus – während manche Projekte dadurch verzögert wurden, konnten andere beschleunigt werden. Besonders anspruchsvoll sind aus Entwicklersicht die Bereiche Cybersecurity, Software-Updates, Datenschutz und funktionale Sicherheit.
Von zentraler Bedeutung bleibt das Vertrauen in Sicherheit und Zuverlässigkeit. Nahezu alle Befragten betonen, dass funktionale Sicherheit entscheidend für die Akzeptanz von Fahrerassistenzsystemen ist, gleichzeitig zählt die Absicherung gegen Cyberangriffe zu den größten Zukunftsrisiken. Eine Schlüsselrolle wird in den kommenden Jahren der Künstlichen Intelligenz zugeschrieben: Mehr als 90 Prozent erwarten, dass KI bereits in drei bis fünf Jahren wesentliche Teile der Entwicklungsprozesse prägen wird. Der Automatisierungsgrad ist schon heute hoch und soll sich bis 2030 weiter deutlich erhöhen.
Mit Blick auf die Zukunft rechnen Entwickler bis zum Ende des Jahrzehnts mit einer stärkeren Integration von Fahrzeugen in intelligente Infrastrukturen, einer umfassenden Updatefähigkeit über die Luftschnittstelle sowie mit zentralen Rechenarchitekturen und App-Ökosystemen. Bemerkenswert ist, dass viele Befragte parallel auch Marktchancen für bewusst einfach gehaltene, „low-tech“ konzipierte Fahrzeuge sehen. Insgesamt verdeutlicht der Bericht, dass die Branche zwischen wachsender Komplexität, regulatorischem Druck und technologischen Umbrüchen steht – und dass die Softwareentwicklung im Automobilsektor immer stärker zu einem bestimmenden Faktor für künftigen Markterfolg wird. (oe)
Zum Download (30 Seiten, pdf)
