Chemisches Rätsel nach Jahrzehnten gelöst

Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist es erstmals gelungen, ein Molekül aus fünf Bismut-Atomen, den Bi₅⁻-Ring, zu synthetisieren und in einem Metallkomplex zu stabilisieren. Mit dieser Entdeckung schließen sie eine wichtige Lücke in der Chemie und schaffen die Grundlage für neue Anwendungen in der Materialforschung, Katalyse und Elektronik.

Besonders das Analogon mit Bismut, dem schwersten ungiftigen Metall, blieb bislang unzugänglich, obwohl theoretische Modelle darauf hindeuteten, dass es ähnliche aromatische Eigenschaften wie (C₅H₅)⁻ besitzen sollte – also eine stabile und weitgehend delokalisierte Elektronenstruktur. Die nun erfolgte Isolation dieses Rings bestätigt, dass selbst die schwersten Varianten in stabile Verbindungen überführt und für chemische Reaktionen genutzt werden können.

„Dieses Molekül könnte zukünftig eine wichtige Rolle in der Entwicklung neuer Materialien und chemischer Prozesse spielen“, erklärt Professorin Stefanie Dehnen vom Institut für Anorganische Chemie am KIT und Leiterin der Forschungsgruppe Cluster-basierte Materialien.

Die Ergebnisse zeigen, dass diese Verbindung vielversprechende Anwendungen in der Katalyse und der Elektronik eröffnet. (oe)

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