Renault: In 100 Wochen vom Entwurf zum SOP

Renault hat die Entwicklungszeit für den Twingo E-Tech electric gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen um ein ganzes Jahr verkürzt und gleichzeitig die erforderlichen Investitionen um die Hälfte reduziert. Das Fahrzeug geht für einen Einstiegspreis unter 20.000 Euro (ohne Berücksichtigung Kaufprämien) in den Verkauf. © Renault

Der Twingo E-Tech electric von Renault wurde in nur hundert Wochen entworfen und gebaut – doppelt so schnell wie frühere Elektromodelle und schneller als jedes andere Modell in der Geschichte des Unternehmens.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat Renault eine Organisation aufgebaut, die Know-how aus Europa und Innovationskraft aus China vereint. Mit den drei Säulen Ampere, ACDC und dem Montagewerk in Novo Mesto soll sie die Basis für eine neue Generation von Fahrzeugen bilden, die auf einem schnelleren, einfacheren und effizienteren Designprozess basieren.

Ampere, die auf Elektrofahrzeuge spezialisierte Tochtergesellschaft der Renault-Gruppe, leitete das Projekt in seinen drei wichtigsten Phasen in Frankreich, China und Slowenien.

In der ersten Phase wurde das Design des Twingo E-Tech electric im Technocentre in Frankreich auf den Weg gebracht. Dabei kam die speziell für Elektrofahrzeuge der Segmente A und B entwickelte AmpR-Small-Plattform zum Einsatz. Für dieses Projekt führte Ampere eine gestraffte Führungsstruktur ein, die auf Effizienz und schnelle Entscheidungsfindung ausgerichtet war.

Die zweite Phase wurde in Zusammenarbeit mit ACDC, dem Forschungs- und Entwicklungszentrum der Renault-Gruppe in Shanghai, durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit mit dem lokalen Ökosystem und neuen Industriepartnern beschleunigte diese Einrichtung das Projekt. Durch die enge Zusammenarbeit war ein reibungsloser Transfer von Best Practices möglich.

Darüber hinaus wird der Twingo E-Tech electric in einem Werk der Renault-Gruppe in Europa gebaut (Phase 3), wodurch Qualität und Zuverlässigkeit garantiert werden. Mit diesem neuen Ansatz ist es Renault gelungen, den Übergang von einer konventionellen, linearen Entwicklung zu einem kollaborativen, funktionsübergreifenden Prozess zu vollziehen, bei dem alle wichtigen Funktionen in einem Team zusammengeführt wurden.

An den verschiedenen Phasen des Projekts waren rund hundert Personen beteiligt. Unterstützt wurden sie von wichtigen Zulieferern: Launch Design war für den oberen, sichtbaren Teil des Fahrzeugs zuständig, CATL für die Cell-to-Pack-LFP-Batterien – der Twingo ist das erste Fahrzeug der Renault-Gruppe mit LFP-Batterie – und Shanghai e-drive für den Antriebsstrang. Ampere stellte die Plattform zur Verfügung und entwickelte alle elektronischen Systeme, die Software, die Multimedia-Komponenten sowie die Fahrhilfen. Durch diese gemeinsame Anstrengung konnten die üblichen Entwicklungszeiten verkürzt und eine Kostenoptimierung ohne Abstriche bei der Qualität erreicht werden.

So konnte Renault die Entwicklungszeit für ein vergleichbares Fahrzeug um ein ganzes Jahr verkürzen und gleichzeitig die erforderlichen Investitionen um die Hälfte reduzieren. Dadurch ist es dem Unternehmen möglich, das Fahrzeug zu einem Einstiegspreis unter 20.000 Euro (ohne Berücksichtigung von Kaufprämien) anzubieten.

Konkret wurden die Zeitpläne für vorgelagerte Aktivitäten wie Planung nach Renault-Angaben um 16 %, für Entwicklung einschließlich Design und Technologie um 41 % und für Industrialisierung, einschließlich der Bereitstellung von Produktionswerkzeugen und Logistik um 26 % verkürzt. (jr)

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