Fahrerassistenzsysteme testen: Performance-Steigerung mit Multi-GNSS

Die Verwendung mehrerer Satellitensysteme vergrößert den Satelliten Pool, auf den zugegriffen werden kann. Dies reduziert die Signalerfassungszeit und verbessert die Positions- und Zeitgenauigkeit. (Bild: Genesys Elektronik)

Bei Messfahrten in städtischen Gebieten gibt es immer wieder Umgebungen mit schlechter oder nicht ausreichender Satelliten-Verfügbarkeit. Damit Messdaten zur Validierung von Fahrerassistenzsystemen verwendet werden können, müssen gewisse KPIs (Key Performance Indicator), die von OEMs vorgegeben werden, eingehalten werden. Zum Beispiel könnte eine Standardabweichung für Positionsdaten von 10 cm als ein KPI für Ground Truth Daten definiert werden. Das würde für ein Messszenario wie z. B. eine 22 km lange Testfahrt durch Ulm bedeuten, dass mit einer Freischaltung von GPS und GLONASS Satellitensystemen 66,93% der Messdaten zur Validierung verwendet werden könnten, mit einer Freischaltung von GPS, GLONASS, GALILEO und BEIDOU Satellitensystemen dagegen sogar 87,34%. Der Anwender müsste also 20,4% weniger Strecke fahren, um gültige Messdaten zu erhalten. Das liegt vor allem daran, dass die Standardabweichung sinkt, dadurch dass das Messsystem in deutlich mehr Streckenabteilen im RTK2 Modus messen kann, da die Satellitenanzahl im Durchschnitt wesentlich größer ist. Die in der ADMA (Automotive Dynamic Motion Analyzer) von Genesys Elektronik eingesetzten GNSS-Receiver verfügen über die Option auf mehrere Satellitensysteme (Multi GNSS) zuzugreifen, also GPS, GLONASS, Galileo und Beidou. Die Verwendung mehrerer Satellitensysteme vergrößert den Satelliten Pool, auf den zugegriffen werden kann und damit auch die tatsächlich genutzte Satellitenanzahl bei Messfahrten. Dies hat den Vorteil einer reduzierter Signalerfassungszeit, verbesserten Positions- und Zeitgenauigkeit und einer  Reduzierung von Problemen die durch Hindernisse wie Gebäude und Laub verursacht werden. (oe)

Link zur Meldung