Forschungsprojekt DaDriVe: KI zur Absicherung automatisierter Fahrfunktionen

Bei der Übergabe des Förderbescheids für DaDriVe (v.l.n.r.): BMW Werkleiter Christoph Schröder, der Präsident der TH Deggendorf Prof. Dr. Peter Sperber, Staatssekretär Tobias Gotthardt, BMW Projektleiter Gerald Sagmeister, b-plus Projektleiter Bernhard Pfeffer, b-plus Geschäftsführer Alexander Noack und Prof. Thomas Limbrunner von der TH Deggendorf. (Bild: b-plus)

Data Driven Vehicle Validation (DaDriVe) heißt das Projekt, mit dem das Dingolfinger BMW Group Fahrzeugwerk, die TH Deggendorf und b-plus in den nächsten 3 Jahren den Einsatz Künstlicher Intelligenz für die Qualitätsabsicherung von Fahrerassistenzsystemen erforschen und weiterentwickeln wollen.

Im Fokus stehen drei Innovationen, die aufeinander aufbauen. Im ersten Projekt sollen Anomalien erkannt werden; dazu erfassen Messgeräte während der Erprobungsfahrten auf normalen Straßen vielfältige Bewegungsdaten des Fahrzeuges. Aus diesen Daten erkennt der Algorithmus dann Abweichungen und unplausibles Fahrzeugverhalten und kann auf Basis vorhandener Parameter prognostizieren, wie sich das automatisiert fahrende Fahrzeug normalerweise in der Abfolge bestimmter Situation verhalten müsste. Um zusätzlich zu den Erkenntnissen aus den Realdaten eine möglichst große Bandbreite an Ergebnissen zu erhalten und auch den Erkennungs-Algorithmus noch besser zu trainieren, werden auch Methoden entwickelt, diese Daten künstlich zu erzeugen. Die KI rechnet dazu die gemessenen Daten hoch und konstruiert zusätzliche neue Datensätze, die leicht vom Original abweichen. Die Fahrzeugabsicherung kann so das Fahrverhalten bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder Straßenverhältnissen untersuchen, ohne dass die Situation real auftreten muss.

Bei der dritten Anwendung geht es um die Nutzung synthetischer Szenarien zur Fahrzeugabsicherung. Geplant ist, Daten ins Testfahrzeug einzuspielen, die dem Assistenzsystem signalisieren, es sei z. B. in den USA. So kann die korrekte Funktion mit der dortigen Gestaltung von Ampelanlagen ebenso geprüft werden wie die Erkennung der Straßenmarkierungen. Die BMW-Entwickler können so die Fahrerassistenzsysteme auf länderspezifische Zulassungsanforderungen abstimmen, ohne dass zuvor ein Test vor Ort gelaufen sein muss.

 „In DaDriVe setzen wir verstärkt KI ein und nutzen die neuen Methoden speziell für unsere werksseitigen Bedarfe aufgrund der Vielfalt an Fahrzeugvarianten und Sonderausstattungen,“ erklärte Projektleiter Gerald Sagmeister von der BMW Group. (oe)

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