BMW: Neue Elektronik-Architektur für softwaredefinierte Fahrzeuge

Vereinfachte Darstellung der zonalen Architektur der Neuen Klasse. (© BMW Group)

BMW entwickelt eine völlig neue Elektronik-Architektur für kommende Fahrzeuggenerationen, die erstmals in den Modellen der Neuen Klasse eingesetzt wird. Kernstück sind vier Hochleistungsrechner, die die Rechenleistung für Infotainment, automatisiertes Fahren, Fahrdynamik und Basisfunktionen bündeln. Diese Architektur bietet eine über 20-fach höhere Rechenleistung als bisherige Systeme und ist für zukünftige Software-Updates vorbereitet.

Ein zentrales Element ist die neue zonale Kabelbaum-Architektur, die den Verkabelungsaufwand um 600 Meter reduziert und das Gewicht um 30% senkt. Intelligente digitale Sicherungen („Smart eFuses“) ersetzen bis zu 150 klassische Schmelzsicherungen und ermöglichen eine gezielte Steuerung der Energieverteilung, wodurch die Energieeffizienz um 20% verbessert wird.

Mit der neuen Plattform setzt BMW auf eine kontinuierliche Software-Weiterentwicklung statt auf einzelne Versionssprünge. „Mit der Einführung der Neuen Klasse kommen wir bei der Software-Entwicklung in einen Modus, in dem wir Software-Kontinuität erreichen. Das heißt, wir entwickeln Software stetig weiter und nicht immer wieder neu“, sagte Christoph Grote, Leiter BMW Group Elektronik und Software. Eine zentrale Middleware („Shared Service Layer“) sorgt für Cybersicherheit und ermöglicht flexible Over-the-Air-Updates. Die Software-Entwicklung erfolgt über das cloudbasierte Tool „CodeCraft“, das mit bis zu 75.000 virtuellen Prozessoren arbeitet und täglich bis zu 200.000 Software-Builds erzeugt. Das erste Modell mit der neuen Architektur soll noch 2025 in Ungarn in Produktion gehen. (oe)

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