TTTech Auto-CEO Linzmeier: „Das Rennen um die Software-Vorherrschaft ist noch nicht vorbei!“

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Das Interview der Automotive News Europe mit Dirk Linzmeier, CEO von TTTech Auto, beleuchtet die aktuelle Unsicherheit und den Wettbewerb um die beste Softwarearchitektur für Software-defined Vehicles (SDVs). „Tesla hat einen leichten Vorsprung, aber das Rennen um die Software-Vorherrschaft ist noch nicht vorbei“, ist sich Linzmeier sicher. Er betont, dass es bisher keine allgemein anerkannte Architektur gibt, die als der optimale Standard gilt. Diese Unsicherheit führe dann dazu, dass Automobilhersteller wie die Volkswagen-Gruppe auf verschiedene Partnerschaften setzen, um unterschiedliche Softwarelösungen zu evaluieren und abzusichern, so Linzmeier weiter.

Dirk Linzmeier, CEO von TTTech Auto: „Man kann nicht einfach programmieren. Man braucht am Anfang eine gute Architektur, und das ist der Punkt, an dem die Branche meiner Meinung nach am meisten leidet.“

Ein Thema des Interviews ist die Bedeutung einer zentralen Computerarchitektur für die Entwicklung von SDVs. Linzmeier sieht in der Verlagerung von traditionellen elektronischen Steuergeräten (ECUs) hin zu zentralen Computersystemen den einzig gangbaren Weg, um die zunehmenden Anforderungen an moderne Fahrzeuge zu erfüllen und geht davon aus, dass bis 2030 die meisten neuen Fahrzeuge SDVs sein werden, da die Erwartungen der Verbraucher solche Funktionen schlicht voraussetzen werden.

Und sein Unternehmen, TTTech Auto, spiele in dieser Transformation eine Schlüsselrolle, indem es sich auf sicherheitskritische Middleware spezialisiert, die insbesondere für die Premium-Marken der VW-Gruppe entwickelt wird, so Linzmeier weiter. Diese Middleware fungiert als Schnittstelle zwischen der Hardware und den darüber liegenden Software-Ebenen. Ein weiteres Problem, das er anspricht, ist der mangelnde Grad an Wiederverwendbarkeit von Software in der Automobilbranche. „Jeder neue Projektzyklus erfordert oft denselben Aufwand wie der vorherige, was zu hohen Kosten führt.“ TTTech Auto hat daher eine Trunk-basierte Softwareentwicklungsstrategie eingeführt, um diese Problematik zu adressieren. Durch die kontinuierliche Aktualisierung werde die Komplexität verringert, und die Software kann effizienter in verschiedenen Projekten genutzt werden. (oe)

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