Whitepaper: Leitfaden für die Entwicklung von Software-definierten Fahrzeugen

Lesezeit: 10 min.; Gesamtbewertung: ++++o; Technische Tiefe: Skilled; Zugang: frei; Sprache: engl.

Bild: SDV Alliance

Die in diesem 7seitigen Whitepaper skizzierte Integrationsstrategie kombiniert die Standards und Technologien der Partner der SDV-Allianz: COVESA, Eclipse SDV, AUTOSAR und SOAFEE. Der Entwurf wird von digital.auto orchestriert und nutzt Technologien und Produkte von Bosch, ETAS und AWS.

Darin werden vier wesentliche Probleme, denen die Automobilindustrie und insbesondere das softwaredefinierte Fahrzeug (SDV) heute gegenüberstehen, adressiert:

Erstens erfordert der Übergang zu SDVs eine standardisierte Hardware-Abstraktionsebene (HAL). Diese muss die Schnittstelle zwischen der signalorientierten Embedded-Welt und der serviceorientierten SDV-Softwarewelt (Signal-to-Service) unterstützen.

Zweitens benötigt SDV einfachen Zugang zu den tief eingebetteten Systemen, die zur Orchestrierung der Vielzahl von Sensoren und Aktuatoren in modernen Fahrzeugen verwendet werden. Durch die Kombination von AUTOSAR mit der von COVESA ermöglichten Signal-to-Service-Ebene können neue leistungsstarke SDV-Anwendungen geschaffen werden.

Drittens müssen moderne Softwarefabriken in der Automobilindustrie die virtualisierte Entwicklung unterstützen. Dies bedeutet, dass komplexe Zielhardwareumgebungen in der Cloud für virtuelle Tests, Validierung und Freigabe repliziert werden. Erst wenn die integrierte Fahrzeugsoftware einen hohen Reifegrad erreicht hat, wird sie aus der Cloud auf die Zielhardware bereitgestellt, was die Zusammenarbeit der Entwickler erheblich erleichtert und Kosten spart, die zuvor für teure reale Hardware, Hardware-in-the-Loop-Systeme und Testfahrzeuge angefallen wären. Und schließlich muss die Automobilindustrie in die Lage versetzt werden, die hohen Kosten für die Entwicklung proprietärer, nicht differenzierender Funktionen und Software-Frameworks zu reduzieren. Open Source, insbesondere die Arbeit der Eclipse SDV-Arbeitsgruppe, bietet OEMs die Möglichkeit, die Kosten für ein gemeinsames Software-Framework zu teilen.

Das in diesem Paper skizzierte Konzept bietet nach Angaben der Autoren zahlreiche Vorteile und markiert einen wichtigen Schritt für die Automobilindustrie in Richtung verbesserter Interoperabilität und Effizienz bei der Softwareentwicklung. (oe)

Link zum Whitepaper (pdf, 7 Seiten)