Der weiterentwickelte Drive Pilot von Mercedes-Benz darf jetzt auf der Autobahn unter bestimmten Bedingungen die Fahraufgabe übernehmen. Bisher galt dies für Geschwindigkeiten mit 60 km/h im Stau. Nun ist es auch nach Genehmigung durch das Kraftfahrt-Bundesamt mit 95 km/h im normalen Verkehrsfluss hinter einem vorausfahrenden Fahrzeug auf der rechten Autobahnspur möglich. Bei aktiviertem System ist es gestattet, sich anderen Tätigkeiten zu widmen. Damit ist Drive Pilot weltweit das schnellste zertifizierte System für hochautomatisiertes Fahren (SAE‑Level 3) in einem Serienfahrzeug.
Fahrzeuge der S-Klasse und der EQS könnten ab Frühjahr 2025 mit dem weiterentwickelten Drive Pilot geordert werden. Der Preis der Sonderausstattung bleibt unverändert (ab 5.959 Euro inkl. MwSt). Bereits gebaute Fahrzeuge mit dem „Autopiloten“ bekommen das Update kostenlos – entweder über das Internet (Over-the-Air-Update) oder bei einem Besuch in der Werkstatt. Für die Softwareaktualisierung bedarf es keiner Änderung an Bauteilen des Fahrzeugs, zu denen über 35 Sensoren wie Kameras, Radare, Ultraschallsensoren und LiDAR gehören. Ab SAE‑Level 3 ist für Mercedes‑Benz der Einsatz von LiDAR essenziell, um sicher automatisiert zu fahren. Ein spezielles Positionierungssystem sorgt in Kombination mit sehr detailliertem digitalen Kartenmaterial dafür, dass Drive Pilot präzise erkennt, auf welcher Autobahnspur sich das Fahrzeug befindet – auf wenige Zentimeter genau.
Die gesetzliche Grenze für hochautomatisiertes Fahren in Deutschland liegt aktuell bei 130 km/h. Mercedes‑Benz will dieses Ziel bis Ende dieses Jahrzehnts erreichen. (jr)