Studie: Effizienz-Klassifizierung für Elektroautos

Prof. Dr. Eckard Helmers ist seit 1998 Professor am Umwelt-Campus Birkenfeld und forscht seit über 10 Jahren zur Elektromobilität. (© Frank Gemeinhardt)

Die Hochschule Trier hat in Zusammenarbeit mit internationalen Forschungseinrichtungen eine Effizienz-Klassifizierung für Elektroautos entwickelt. Ziel ist es, eine verständliche und transparente Bewertung des Stromverbrauchs und der Reichweite von E-Autos anzubieten. Bisher fehlt eine solche Regulierung in der EU, obwohl der Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen stark variiert – von schweren SUVs bis hin zu Kleinwagen.

Prof. Dr. Eckard Helmers (Bild, Umwelt-Campus Birkenfeld) und Dr. Martin Weiss haben gemeinsam mit der Colorado School of Mines eine Studie veröffentlicht, die 342 E-Autos analysiert. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Elektroautos eine deutliche Reduktion der CO₂-Emissionen ermöglichen: Nach 20.000 bis 200.000 km Nutzung amortisieren sie sich ökologisch gegenüber Verbrennern und senken die Emissionen um bis zu zwei Drittel. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Dekarbonisierung der Mobilität und die Erreichung von Klimazielen. Die Studien von Helmers und Weiss betonen die Bedeutung einer umfassenden Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen (Ökobilanz) im Gegensatz zur reinen Energieverbrauchsbetrachtung („well-to-wheel“). Sie liefern wertvolle Einsichten in Preisentwicklungen, Produktionskosten und die Optimierungspotenziale für zukünftige Mobilität mit geringen CO₂-Emissionen.

Die Forschung deckt jedoch auch auf, dass seit Beginn der Elektrifizierung keine Effizienzsteigerung bei E-Autos beobachtet wurde, obwohl technologische Fortschritte dies erwarten ließen. Dies liegt vor allem an der wachsenden Größe und Leistung moderner Fahrzeuge, ein Trend, der bereits bei Verbrennungsmotoren ähnliche Effizienzverluste verursacht hat. (oe)

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