Laut dem ACEA-Report zeigten sich die globalen Automobilmärkte in der ersten Hälfte des Jahres 2025 uneinheitliche Trends. Weltweit stiegen die Zulassungen um 5 % auf 37,4 Millionen Einheiten. China führte mit einem Anstieg von 12 %, der durch Abwrackprämien und Fördermaßnahmen für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben unterstützt wurde. Nordamerika verzeichnete ein moderates Wachstum von 2,5 %, wenngleich weiterhin Bedenken hinsichtlich einer Abschwächung der Nachfrage im weiteren Jahresverlauf bestehen. Europa blieb hingegen zurück: Die Gesamtzulassungen sanken um 2,4 %, der EU-Markt um 1,9 %, wobei die Türkei, die EFTA-Länder und das Vereinigte Königreich für eine gewisse Stabilität sorgten.
Die Automobilproduktion in der EU blieb stark konzentriert: Deutschland produzierte 20 % der in der EU verkauften Autos, gefolgt von Spanien, Tschechien, Frankreich und der Slowakei. Zusammen lieferten die in der EU ansässigen Hersteller 74 % des Marktes. Inzwischen machen in China hergestellte Autos 6 % der Verkäufe in der EU aus. Dies unterstreicht sowohl die steigende Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Marken als auch die wachsende Bedeutung von Importen.
Die weltweite Automobilproduktion stieg um 3,5 % auf 37,7 Millionen Fahrzeuge. Asien dominierte mit 60,1 % der Gesamtproduktion, , die EU hatte einen Anteil von 15,9 Prozent. Während die europäische Produktion um 2,6 % schrumpfte, stieg die chinesische Produktion dank politischer Unterstützung und Exportgewinnen um 12,3 %. Trotz dieser Herausforderungen blieb die internationale Nachfrage nach in der EU hergestellten Autos stark. Mehr als ein Drittel der Fahrzeuge wurde außerhalb der Union verkauft. Die führenden Absatzmärkte waren das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten und die Türkei, während die Verkäufe in China aufgrund des lokalen Wettbewerbs und des Trends zu neuen Energiefahrzeugen weiter zurückgingen.
Auch der Handel im EU-Automobilsektor hatte mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Sowohl die Importe als auch die Exporte gingen um 3,3 % zurück, wodurch sich der Handelsüberschuss weiter verringerte. Die Importe aus China stiegen, während die Exporte nach China um 42 % zurückgingen. Das Vereinigte Königreich stach mit einem Anstieg der Exportwerte um 8,1 % hervor, während die Exporte in die USA um 13,6 % zurückgingen.
Der Rückgang spiegelt einerseits eine Normalisierung in Richtung langfristiger Trends wider, andererseits aber auch anhaltende Herausforderungen bei der Erneuerung der Flotten und dem Übergang zu emissionsfreien Antrieben. Einige Märkte, wie beispielsweise der spanische Transportermarkt, zeigten sich widerstandsfähig, insgesamt blieb die Nachfrage in den wichtigsten EU-Märkten jedoch schwach.
Die Produktion von Nutzfahrzeugen wies im ersten Halbjahr 2025 deutliche regionale Unterschiede auf. Während die weltweite Transporterproduktion um 1 % stieg, ging sie in Europa um 6,8 % zurück. Dies ist hauptsächlich auf starke Einbrüche in der EU und im Vereinigten Königreich zurückzuführen. Unterdessen wird erwartet, dass sich die Produktion von Lkws und Bussen in der EU bis zum Jahresende um 5,7 % bzw. 6,2 % erholen wird.
Die Handelsbilanzen der einzelnen Segmente entwickelten sich sehr unterschiedlich. So halbierte sich der Handelsüberschuss im Transporterbereich, der Handelsüberschuss bei Lkw verringerte sich um 12,1 % und das Handelsdefizit im Bussegment belief sich auf über 1,2 Mrd. Euro. (jr)
