The Autonomous: Erweiteter Fokus – neue Organisation

The Autonomous Initiative mit Sendungsbewusstsein und Aufbruchstimmung

Im Rahmen des Main Events der Industrieinitiative „The Autonomous“ drücken Susanne Einzinger, CEO der Initiative, Dr. Stefan Poledna, CEO von TTTech Auto, Lars Reger, CTO von NXP, Peter Schäfer, CSO Automotive bei Infineon, und Ricky Hudi, Vorsitzender von „The Autonomous“ (v. l. n. r.) symbolisch den Startknopf für die neue Organisation, deren Fokus um autonome Robotersysteme erweitert wurde.

Am 17./18.09.2025 fand in Wien die sechste Hauptveranstaltung der Industrieinitiative The Autonomous statt. 300 Experten trafen sich vor Ort zum intensiven Austausch – ca. 100 weitere Gäste verfolgten die zahlreichen Vorträge online. Diese Verteilung zeigt, wie wichtig der direkte, persönliche Austausch gerade in Zeiten großer Umwälzungen ist.

Im Zentrum der lebhaft geführten Diskussionen standen wie gewohnt die Sicherheit autonomer Fahrzeuge und die Implementierung von Autonomie in der realen Welt. Erstmals wurde der Fokus jedoch auch auf industrielle KI-basierte Systeme erweitert.

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung zählten auch dieses Jahr die Paneldiskussionen mit renommierten Vertretern von Fahrzeugherstellern, Zulieferunternehmen und Halbleiterherstellern sowie die Keynotes.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt Missy Cummings, Professorin an der George Mason University, mit ihrem Vortrag „Autonomous Vehicles: Are we there yet?“. Sie machte deutlich, dass aktuell kein Unternehmen in der Lage ist, das autonomes Fahren ohne Teleoperation auf die Straße zu bringen. Zudem betonte sie, dass es autonomes Fahren niemals mit einer Sensorausstattung geben wird, die sich auf Kameras fokussiert. Als größtes Sicherheitsproblem bezeichnete sie das Halluzinieren der aktuell genutzten LLMs.

Eine weitere Neuerung war der Disruptors Track, in dessen Rahmen sich die Start-ups Roboauto, VicOne, Zendar und Holon dem Publikum präsentieren konnten.

Zukünftig soll das Thema autonome Robotik noch stärker in den Fokus gerückt werden. Dafür will sich die Organisation neu aufstellen und auf das nächste Level heben. Zu den Gründungsmitgliedern der ersten Stunde zählen TTTech, TTTech Auto, NXP und Infineon.

Ricky Hudi, der Vorsitzende der The Autonomous Initiative, umriss anlässlich der offiziellen Vorstellung der geplanten neuen Organisation den neuen Fokus mit folgenden Stichpunkten:

  • Safety, Security und Robustheit autonomer Systeme im Fokus
  • Konzipiert als unabhängige Multi-Stakeholder-Plattform, die als branchenübergreifender Katalysator für Autonomie dienen soll.
  • Schwerpunkt: Automobilindustrie, Robotik (Humanoide, intelligente Maschinen, Gesundheitstechnologie, Agrartechnologie, fortschrittliche Luftmobilität).
  • Ausweitung der regulatorischen Angleichung und Standards auf die Robotik.

Hudi zeigte sich überzeugt, dass The Autonomous als europäische Organisation einen wichtigen Beitrag auf globaler Ebene sowohl im Bereich Automotive als auch Robotik leisten kann. Denn die Skalierung von autonomen Robotersystemen setze das gleiche Fundament voraus wie die erfolgreiche Skalierung autonomer Fahrzeuge.

Wie sich die Aktivitäten auf autonome Robotersysteme bzw. autonome Fahrzeuge aufteilen werden, steht noch nicht fest. „Wir sind aber überzeugt, dass der erweiterte Fokus der richtige Weg ist“, sagte Hudi weiter. „Die grundsätzlichen Prinzipien sind vorhanden. Nutzen wir sie“, ruft er der Industrie noch zu und fügt hinzu: „Wir hätten viel Aufwand sparen können, wenn die Abstimmung umfassender stattgefunden hätte.“

Als Vorbilder nennt er die Telekommunikations- und die Halbleiterindustrie, die sich trotz eines harten Wettbewerbsumfelds auf Standards bzw. Quasistandards geeinigt hätten. Die Automobilindustrie hinkt da nach Hudis Einschätzung 40 Jahre hinterher. (jr)