Die zweite Generation des beheizbaren Sicherheitsgurts von ZF LIFETEC ergänzt bestehende Flächenheizsysteme wie Sitz- oder Lenkradheizung und sorgt für eine angenehme Temperatur im Oberkörperbereich – ganz ohne Zugluft oder Lüftergeräusche. Dank der geringen Masse Heat Belt 2.0 stellt sich das Wärmegefühl bereits nach etwa einer Minute ein. Nach dem Aufwärmen sorgt eine automatische Anpassung der Heizleistung für ein dauerhaft behagliches Gefühl. Trotz der zusätzlich eingewebten vier Heizdrähte im Bereich, in dem der Gurt auf Becken- und Brustbereich des Insassen liegt, ist er selbst nur 1,3 Millimeter dick. Die maximale Heizleistung beträgt 60 Watt, der Durchschnitt liegt bei etwa 20 Watt. Ausgehend von -5 °C erreicht der Gurt innerhalb von weniger als zwei Minuten eine Temperatur von 40 °C.
Im Zentrum des Systems steht ein zum Patent angemeldeter Algorithmus, der auf einem selbst entwickelten thermischen Modell basiert. Er berechnet die optimale Heizleistung unter Berücksichtigung der Körperkerntemperatur von etwa 37 °C, der Hauttemperatur (32 bis 34 °C), der Außen- und Innenraumtemperatur sowie der Sonneneinstrahlung. Diese Daten werden von Fahrzeugsensoren erfasst. Auch die Daten der automatischen Klimaanlage (HVAC) fließen in die Temperaturberechnung ein. Im Gegensatz zur vorherigen Version ist daher kein Temperatursensor im Gurtband mehr erforderlich. Die Heizleistung wird zudem automatisch geregelt, sodass kein manuelles Nachjustieren nötig ist.
Die konsequente Nutzung des „Heat Belt 2.0” zusammen mit anderen körpernahen Heizsystemen ermöglicht neue Wärmemanagementkonzepte. Diese senken den Energiebedarf in kalten Jahreszeiten – insbesondere bei batterieelektrischen Fahrzeugen. Durch die gezielte Wärmezufuhr lässt sich die Innenraumtemperatur im Fahrzeug um ca. 3 °C senken. Dabei bleibt das Komfortgefühl für die Insassen unverändert. Die Energieeinsparung ergibt sich aus einem geringeren Wärmeverlust an die Umgebung und einem reduzierten Energiebedarf zur Erwärmung des Innenraums.
Im Kurzstreckenszenario dominiert die Aufwärmphase. In dieser Zeit wird die maximale Heizleistung der Klimaanlage benötigt, um innerhalb von 10 bis 20 Minuten eine angenehme Kabinentemperatur zu erreichen. Mit der körpernahen Heizung wird schnell Komfort für die Insassen erreicht, während sich die Heizleistung der Klimaanlage um bis zu 1.000 W reduzieren lässt. In Kombination mit den Effekten der genannten Flächenheizungen kann der Heat Belt 2.0 den Energieverbrauch senken und damit die Reichweite von E-Fahrzeugen um bis zu 6 Prozent erhöhen. Dies ermöglicht zudem den Einsatz kleinerer HVAC-Systeme. Selbst bei längeren Fahrten von mehr als einer Stunde mit erwärmtem Innenraum kann eine Einsparung von rund 200 Watt erzielt werden, da die Klimaanlage nur noch den Wärmeverlust an die Umgebung ausgleichen muss.
Der beheizbare Gurt ist so konzipiert, dass er sich nahtlos in eine Vielzahl von Fahrzeugmodellen integrieren lässt – über alle Segmente hinweg, vom Kleinwagen bis zum Luxusmodell. In Fahrzeugen mit einem Näherungssensor kann das System optional so eingestellt werden, dass sich die Vorheizfunktion aktiviert, sobald sich der Nutzer dem Fahrzeug nähert. Die angenehme Wärme motiviert Personen im Fahrzeug zudem, den Sicherheitsgurt korrekt anzulegen und auf dicke Winterkleidung zu verzichten – was die Crashsicherheit verbessert. (IAA Mobility 2025 Halle A1, Stand D30) (jr)
Der Heat Belt 2.0 von ZF LIFETEC bringt gezielt Wärme direkt an den Körper. So lässt sich die Innenraumtemperatur im Fahrzeug um ca. 3 °C absenken und dadurch die Reichweite bei E-Fahrzeugen um etwa 6 % erhöhen. © ZF LIFETEC
