Forschende des Harvard College kommen in einer neuen Analyse zu dem Ergebnis, dass die USA ihr kürzlich festgelegtes Ziel, die Fahrzeugemissionen in den nächsten zehn Jahren um fast 15 % zu reduzieren, nicht erreichen werden, weil die Ziele für die Steigerung der Produktion von Elektrofahrzeugen unrealistisch sind. Die Einführung von mehr Hybridfahrzeugen könnte jedoch bei der Umstellung auf saubere Energie helfen.
Die in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die USA ihr Ziel für den Verkauf von Elektrofahrzeugen bis 2032 nicht annähernd erreichen werden, was vor allem an Engpässen in den Lieferketten für wichtige Mineralien wie Graphit und Kobalt liegt. Wenn diese Probleme nicht behoben werden, würde dies in den nächsten acht Jahren zu fast 60 Mio. Tonnen zusätzlichen Kohlendioxidemissionen führen.
Die Forscher fanden heraus, dass zur Erfüllung der neuen Standards zwischen 2027 und 2032 mindestens 10,21 Mio. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor durch E-Fahrzeuge ersetzt werden müssten. Sie schätzten jedoch, dass die USA und ihre Verbündeten in diesem Zeitraum nur in der Lage sein würden, die Herstellung von etwa 5,09 Mio. E-Fahrzeugen zu unterstützen, womit das Ziel um etwa die Hälfte verfehlt würde.
Die Forschenden schlagen vor, HEVs als einen alternativen Weg zu erforschen. Die Studie kommt zudem zum Schluss, dass die USA in der Lage sein könnten, genügend Elektroautos zu bauen, wenn sie sich bei der Beschaffung von Bodenschätzen stärker auf China stützen würden. Doch die US-Gesetzgeber stehen diesem Ansatz aus Gründen der nationalen Sicherheit skeptisch gegenüber. (jr)