Die Hochschule Osnabrück hat gemeinsam mit dem Start-up SCRAMBLUX GmbH und dem Institut für Produktentwicklung und Gerätebau (IPeG) der Leibniz Universität Hannover das Projekt „4D-LiDAR” ins Leben gerufen. Ziel ist die Entwicklung eines 4D-Punktwolkengenerators für LiDAR-Tests, der realistische Testbedingungen und Szenarien für Laserscanner simuliert.
Die Herausforderung dabei ist, dass ein Laserscanner Objekte in bis zu 300 Metern Entfernung erkennt. Um seine Funktion zu überprüfen, müsste man diese Distanz eigentlich real abbilden, was enorme Testflächen und -aufbauten erfordern würde. SCRAMBLUX hat bereits ein Testsystem entwickelt, das die Entfernung simulieren kann, allerdings nur bei statischen Objekten. Im nächsten Schritt wollen die Forschenden daher nicht nur Entfernungen, sondern auch Bewegungen simulieren, indem sie eine künstliche 4D-Umgebung (Raum plus Zeit) erzeugen.
Aktuell entsteht dafür ein Testaufbau mit intelligent gesteuerten optischen Komponenten. Damit sollen sowohl stehende als auch bewegte Objekte, wie etwa ein entgegenkommendes Auto, realitätsnah abgebildet werden. „Am Ende soll mit den Laserscannern, die vor unserem Testsystem positioniert werden, genauso eine Punktwolke erzeugt werden können, als wäre der Laserscanner im realen Straßenverkehr“, so Verena Nyhof, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt. „Das ist ein großer Schritt zu praxisnahen und standardisierten Prüfverfahren, ohne dass komplexe Szenarien physisch aufgebaut werden müssen.“
Dank der Simulation kann auf große Testhallen verzichtet werden. Zudem ist es möglich, die Sensoren direkt am Fahrzeug zu testen.
Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und wird mit 298 190 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Zum Projektende soll ein funktionsfähiger Prototyp vorliegen, der zeigt, dass eine realistische Laserscanner-Prüfung auf engem Raum technisch machbar ist. (jr)
