ZF hat Weichenstellungen für die künftige Entwicklung des Unternehmens eingeleitet. Der ZF-Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Klein hat anlässlich der Bilanzpressekonferenz heute in Friedrichshafen angekündigt, einzelne Bereiche für Partner und Investoren zu öffnen, andere durch Zusammenlegung effizienter und kundennäher auszurichten. Diese Schritte sollen ZF ertragsstärker machen. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 43,8 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte EBIT betrug 2,0 (2021: 1,9) Milliarden Euro; die bereinigte EBIT-Marge lag bei 4,7 (2021: 5,0) Prozent.
Unter anderem plant ZF die Zusammenlegung der beiden Divisionen für Pkw-Fahrwerktechnik und Aktive Sicherheitstechnik zu einer neuen Division für Fahrwerk-, Lenkungs- und Bremsentechnologie. „Die neue Division bietet die gesamte Hardware, Software und Elektronik an, um Vertikal-, Längs- und Querdynamik eines Fahrzeugs zu beherrschen. Mit mehr als 14 Milliarden Euro Umsatz soll sie vom Start weg ein starker Partner unserer Kunden sein“, erläuterte Klein.
Einige Geschäftsfelder werden eigenständig aufgestellt, damit sie schneller wachsen und erfolgreicher am Markt agieren können. „Für attraktive Bereiche mit sehr gutem Wachstumspotenzial und hohem Investitionsbedarf suchen wir externe Kapitalgeber als Partner“, sagte Klein. Dazu gehören unter anderem die Division Passive Sicherheitstechnik, das konventionelle Pkw-Achsengeschäft und das Geschäft mit autonom fahrenden Shuttles.
Erfolgreich habe sich der Bereich Elektroantriebe entwickelt, so Klein weiter. In der E-Mobilität beläuft sich der Auftragsbestand für elektrifizierte Antriebe für Pkw und Nutzfahrzeuge inzwischen auf mehr als 30 Milliarden Euro, so Klein. Das ermögliche ZF, den Wandel von klassischen Getrieben hin zu elektrischen Antriebslösungen zu vollziehen. (oe)