21 Firmen aus der deutschen Automobilindustrie haben sich in dem Verbundprojekt VVM zusammengeschlossen, um Sicherheitsstandards bei automatisierten Fahrzeugen im urbanen Umfeld nachweisbar zu machen. Dazu haben die Partner gemeinsam ein Referenzmodell entwickelt, das nach behördlicher Genehmigung zum Standard für automatisierte Fahrzeuge werden könnte.
Zwar sind bereits heute erste SAE Level 3-Systeme für das Autobahnfahren und ein SAE Level 4-System für das fahrerlose Parken zugelassen, für eine Ausweitung auf weitere Einsatzgebiete – wie z. B. dem Stadtverkehr – steigen die Komplexität und die Anforderungen an Fahrzeug und System jedoch deutlich an. Aus diesem Grund sind entsprechend geeignete Verifikations- und Validierungsmethoden notwendig, was im Fokus der Arbeitsgemeinschaft des VVM-Projekts stand.
„Das Forschungsprojekt VVM widmet sich genau diesem Nachweis, dass die automatisierten Fahrfunktionen sicher und zuverlässig reagieren und darüber hinaus bzgl. Präzision und Qualität einen Nutzen für den Kunden darstellen”, sagt Dr. Mark Schiementz von BMW, einer der Leiter des Projektes.
Sicherheitsfunktionen müssen für die Verkehrszulassung eines Fahrzeuges und einer zertifizierten Freigabe für den Straßenverkehr nachgewiesen werden. Um diesen Nachweis erbringen zu können, haben die 21 Projektpartner gemeinsam ein Modell erarbeitet, das aus verschiedenen Verfahren, Methoden und Werkzeugen besteht. So kann mittels einer sogenannten Sicherheitsargumentation, der Nachweis erbracht werden, dass das System sicher nutzbar ist.
Der im Projekt verfolgte Ansatz des szenarien-basierten Sicherheitsnachweises könnte nach behördlicher Zustimmung helfen, weltweite Standards zu setzen. So könnte mit VVM ein für die Branche zukunftsrelevantes Referenzsystem geschaffen werden, das eine methodische Lücke für die praktische Absicherung schließt und der deutschen Industrie im internationalen Wettbewerb beim automatisierten Fahren einen Vorteil verschafft. (oe)