Intel: Radikaler Umbau unter neuem CEO

Lip-Bu Tan ist CEO der Intel Corp. und Mitglied des Board of Directors des Unternehmens. Er wurde im März 2025 in dieses Amt berufen. (© Intel)

Intel steht vor der größten Führungsreform seiner Geschichte. CEO Lip-Bu Tan hat einen umfassenden Umbau der Konzernspitze eingeleitet, um den angeschlagenen Halbleiterriesen wieder auf Kurs zu bringen. Flankiert werden die Maßnahmen von Milliardeninvestitionen aus den USA und einer strategischen Partnerschaft mit Japans SoftBank.

Anfang der Woche präsentierte Intel zentrale Personalentscheidungen: Kevork Kechichian, der über 30 Jahre Erfahrung bei Arm, NXP Semiconductors und Qualcomm mitbringt, übernimmt als Executive Vice President die Data Center Group, während Jim Johnson nach erfolgreicher Interimstätigkeit dauerhaft die Client Computing Group führt. Weitere Weichenstellungen sind die Gründung einer Central Engineering Group unter Srini Iyengar, eine erweiterte Rolle für Foundry-Chef Naga Chandrasekaran sowie der Abgang von Produktchefin Michelle Johnston Holthaus nach 30 Jahren. Künftig berichten zentrale Bereiche direkter an den CEO, um Entscheidungswege zu verkürzen.

Finanziell erhält Intel Unterstützung durch ein Investitionspaket der US-Regierung in Höhe von 8,9 Milliarden US-Dollar (davon 5,7 Mrd. aus dem CHIPS Act und 3,2 Mrd. aus dem Secure Enclave-Programm). Die Mittel fließen in das 100-Milliarden-Dollar-Expansionsprogramm mit Schwerpunkt auf den Werken in Arizona. Zusätzlich beteiligt sich SoftBank mit zwei Milliarden Dollar und stärkt Intel strategisch bei der Erschließung der wachsenden KI-Nachfrage.

Im Foundry-Geschäft richtet Intel seine Organisation neu aus: Chandrasekaran übernimmt die gesamte Kette von Technologieentwicklung bis Vertrieb, während die neue Central Engineering Group Chips für externe Kunden entwickeln soll. Intel hält ferner an der Entwicklung seiner 14A- und 18A-Prozesstechnologien fest, um sich im Wettbewerb mit TSMC zu behaupten. (oe)

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