Fachartikel: Ethischer Algorithmus für die Trajektorieplanung autonomer Fahrzeuge

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Trajektorieplanung basierend auf der Risikoverteilung. Basierend auf einer probabilistischen Vorhersage aller Verkehrsteilnehmer und einem geschätzten Schadenswert kann jeder Bahnverlauf des fahrerlosen Fahrzeugs (AV) für jeden Verkehrsteilnehmer mit Risikowerten versehen werden. (Bild: TUM)

Mit dem Einzug der Künstlichen Intelligenz und Automatisierung werden moralische Entscheidungen, die früher das Privileg der Menschen waren, in die Hände von Algorithmen gelegt. Die Autoren Maximilian Geisslinger, Franziska Poszler und Prof. Dr. Markus Lienkamp von der TU München präsentieren in diesem 11-seitigen Artikel einen ethischen Algorithmus für eine Trajektorieplanung, der auf einer fairen Risikoverteilung unter den Verkehrsteilnehmern abzielt. Die Implementierung basiert auf einer Kombination von fünf ethischen Prinzipien: Minimierung des Gesamtrisikos, Priorität für die am schlimmsten Betroffenen, Gleichbehandlung von Menschen, Verantwortung und maximales akzeptables Risiko. Nach Angaben der Autoren handelt es sich dabei um den ersten ethischen Algorithmus für die Bewegungsplanung autonomer Fahrzeuge überhaupt, der den 20 Empfehlungen der Europäischen Kommission entspricht und allgemein für verschiedene Verkehrssituationen anwendbar ist. Gezeigt wird in diesem Beitrag das ethische Verhalten des Algorithmus in ausgewählten Szenarien sowie eine empirische Analyse der ethischen Prinzipien in 2.000 Szenarien. Der Algorithmus für die Fahrbahnplanung sowie die entsprechenden Analyse- und Visualisierungswerkzeuge sind als Open-Source-Software verfügbar. (oe)

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