
Künstliche Intelligenz ist bei Valeo keine Zukunftsvision, sondern bereits heute integraler Bestandteil der Entwicklungs- und Produktionsprozesse. In einem aktuellen Presse-Webinar stellte das Technologieunternehmen seinen umfassenden KI-Ansatz vor – mit Fokus auf sicherheitsrelevante Fahrfunktionen, intelligente Fertigung und softwaregestützte Entwicklung.
Im Entwicklungsbereich ist KI für Valeo ein strategisches Werkzeug zur Effizienzsteigerung, Automatisierung und Qualitätsverbesserung – insbesondere im Kontext des Software-Defined Vehicle (SDV). Mit der konzernweiten Initiative AI4ALL verfolgt Valeo das Ziel, KI-gestützte Prozesse in allen Entwicklungsphasen zu etablieren. Im Zentrum steht dabei die Unterstützung der 9.000 Software- und Systemingenieur:innen des Unternehmens, die gezielt im Umgang mit KI-Werkzeugen geschult wurden.
Besonderes Augenmerk liegt auf der Softwareentwicklung: Mit Hilfe von Generativer KI (GenAI) und Modellen wie dem Gemini Code Assistant von Google Cloud werden Quellcode, Tests und Dokumentation automatisiert erstellt oder optimiert. Dies beschleunigt nicht nur den Entwicklungsprozess, sondern schafft Freiräume für kreative und wertschöpfende Tätigkeiten. Gleichzeitig kann Valeo die Qualität und Wartbarkeit der Software durch KI-basierte Validierung und Fehlererkennung steigern. „Software wird zur zentralen Kompetenz im Automobilbereich – gerade bei Elektrifizierung und SDV-Plattformen. Künstliche Intelligenz hilft uns, diese Entwicklung produktiv, skalierbar und sicher zu gestalten“, betont Christophe Le Ligné, Group Vice President R&D bei Valeo.

Clément Nouvel, Valeo Brain Lidar CTO & Driving Automation Market Strategy and Product Communication Director erklärte. „Wir haben wichtige neue Funktionen wie automatische Notbremsung, automatisches Einparken, adaptive Geschwindigkeits-regelung und Spurhaltung entwickelt, die alle durch KI unterstützt werden.“
Von Assistenzsystemen zu autonomen Funktionen
Doch KI ist auch auf der Fahrzeugebene essenziell – etwa für Fahrassistenzsysteme, die auf komplexe Verkehrssituationen reagieren müssen. Valeo nutzt neuronale Netze für die Weiterentwicklung von Funktionen wie automatisches Bremsen, Spurführung oder Einparken. Dabei verschiebt sich die Herausforderung zunehmend von der bloßen Umfelderkennung hin zur Verhaltensvorhersage: KI-Modelle sollen künftig nicht nur erkennen, was passiert, sondern auch antizipieren, was als Nächstes geschieht. „Das Fahrzeug muss in Sekundenbruchteilen aus unzähligen Datenpunkten sinnvolle Entscheidungen ableiten – dafür brauchen wir lernfähige Systeme“, erklärte Clément Nouvel.
KI in der Produktion: Präzision und Vorausschau
Auch in der Fertigung setzt Valeo auf KI – etwa für die Qualitätsprüfung mit bildverarbeitenden Systemen oder die Analyse kritischer Prozessparameter. Diese helfen, Ausschussraten zu senken und Produktionsengpässe frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus kommt KI bei der vorausschauenden Wartung von Maschinen zum Einsatz, wodurch Stillstände reduziert und Wartungsprozesse effizienter geplant werden können.

Christophe Le Ligné, Valeo Group R&D VP: „Valeo verfügt über ein Team von 200 KI-Experten, die intensiv an der Weiterentwicklung von KI-Technologien arbeiten.“
„Ein Blick nach vorn zeigt deutlich: Die Zukunft der Fahrzeugtechnologie ist untrennbar mit Künstlicher Intelligenz verbunden. Schon bald wird es kein Auto mehr geben, das nicht durch KI entwickelt, produziert oder betrieben wird“, erklärt Christophe Le Ligné.
Das Unternehmen versteht sich daher als aktiver Gestalter einer sicheren und verantwortungsvollen KI-Nutzung in der Mobilität. Als Mitglied von Initiativen wie Confidence.ai und der „KI-Familie“ des VDA arbeitet Valeo gemeinsam mit Partnern daran, praxisnahe, ethisch vertretbare und industrietaugliche KI-Lösungen voranzutreiben.Valeo sieht sich als aktiver Treiber einer verantwortungsvollen und vertrauenswürdigen KI. (oe)