Damit autonomes Fahren im Alltag Realität werden kann, müssen autonome Fahrzeuge in Zukunft jede Verkehrssituation eigenständig beherrschen. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „DEKOR-X (Dezentraler Kommunikationsraum Kreuzung)“ verfolgt den Ansatz der dezentralen Kommunikation sowohl zwischen Fahrzeugen als auch von Fahrzeugen mit Umgebungssensoren. Schwerpunkt der Forschung sind vielbefahrene Kreuzungen – eine besonders komplexe Verkehrssituation für autonome Fahrzeuge. Anfang März wurden nun in Kronach die Aufbauten an der öffentlichen Testkreuzung Kreuzung B173 / Kulmbacher Straße erfolgreich abgeschlossen. Damit ist der Grundstein gelegt, um die dezentrale Fahrzeug-zu-Fahrzeug- (V2V) und die Fahrzeug-zu-Infrastruktur-(V2I) Kommunikation mit Testfahrzeugen praktisch zu erproben.
„Diese Installation ist Teil der Vernetzung, die in Zukunft in jeder Stadt existieren und autonomes Fahren ermöglichen wird“, erklärte Lucila Patino Studencki, Professorin für V2X-Technologien an der Fakultät für Maschinenbau und Automobiltechnik der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, die den Kreuzungsaufbau koordinierte.
Auch für Konsortialführer Valeo, der mit Projekten wie den selbstfahrenden Shuttles („Shuttle-Modellregion Oberfranken / SMO“), dem Studiengang Autonomes Fahren, dem 5G Campus Netz und L4-Teststrecken in Kronach bereits seit Jahren intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich automatisiertes Fahren am Standort Kronach leistet, ist die Ausstattung der Testkreuzung ein entscheidender Schritt: „Valeo hat bereits im letzten Jahr ein Connectivity-Team in Kronach aufgebaut, für das diese Testkreuzung von hohem Wert ist. Die Sensorik soll in Zukunft maßgeblich dazu beitragen, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen.“, erläuterte Jörg Schrepfer, Standortleiter von Valeo in Kronach. Valeo stellte für die Installation an der Testkreuzung seine neuste Generation von Laserscannern bereit. Die Hochschule Coburg installierte Lidar-Sensoren und Kameras sowie einer Wetterstation zur Untersuchung von Verkehrssituationen unter verschiedenen Wetterbedingungen und von Projektpartner Continental Automotive Technologies kommt die neue Radar-Generation von Continental.
Nach Ausstattung dieser öffentlichen Kreuzung mit Infrastruktursensorik kann nun die nächste Projektphase beginnen. Die Projektpartner werden in Testfahrten drei verschiedene Kreuzungsszenarien mit ihren Testfahrzeugen auf der Straße erproben und so die entwickelten mitlernenden Systeme und Modelle nach und nach trainieren und evaluieren. (oe)