DiForIT: Digitale Forensik für automatisierte und vernetzte Mobilität

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Mit steigender Vernetzung und Automatisierung von Fahrzeugfunktionen nehmen auch die Angriffsflächen für Cyberkriminalität zu. Damit steigt das Risiko, dass Hacker Funktionalitäten beeinträchtigen oder außer Kraft setzen, Schäden verursachen und das für Erpressungsversuche gegenüber Herstellern und Zulieferern nutzen. Diese Entwicklung nahm das BMWK zum Anlass, das Projekt „DiForIT“ (Digitale Forensik Readiness und IT-Sicherheit) ins Leben zu rufen: Ziel ist die Erforschung einer neuartigen forensischen Prozesskette, die für Anwendungen im Bereich der automatisierten und vernetzten Mobilität genutzt werden kann. So sollen sich Cyberangriffe künftig lückenlos aufklären und Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen lassen. Gleichzeitig trägt das Projekt zur Identifikation von Sicherheitslücken und potenziellen Angriffspunkten bei.

Das Forschungsvorhaben konzentriert sich auf die Erforschung einer forensischen Prozesskette, welche für Anwendungen im Bereich der automatisierten und vernetzten Mobilität auf Straßen genutzt werden kann. Die Prozesskette unterscheidet sich von bestehenden Technologien, indem sie verschiedene fortlaufende Phasen umfasst – von der Untersuchung von Bedrohungsanalysen und Penetrationstests bis hin zur demonstrativen Implementierung der gesamten forensischen Prozesskette. Die ersten Forschungsaktivitäten beinhalten die Untersuchung von Bedrohungsanalysen und Penetrationstests für autonome Fahrzeuge. Ein Fokus liegt dabei auf der Berücksichtigung von Seitenkanaldaten, welche durch Beobachtungen gewonnen werden und zur Identifizierung von Sicherheitslücken und potenziellen Angriffspunkten dienen können. Ein weiterer Aspekt beinhaltet die Analyse der unterschiedlichen Kommunikationsschnittstellen und Netzwerke in automatisierten Fahrzeugen. Im nachfolgenden Schritt werden Daten analysiert und bewertet, die für die forensische Auswertung relevant sind. Es wird zunächst ermittelt, welche Datengrundlage in automatisierten Fahrzeugen erfasst und gespeichert werden kann. Anschließend erfolgt eine Bewertung dieser Daten in Bezug auf ihre Relevanz für die forensische Analyse, wobei sowohl technische Aspekte als auch rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Die Entwicklung von effektiven Aufzeichnungssystemen und Prozessen zur Sammlung relevanter Daten und die darauf basierende forensische Analyse bilden den abschließenden Schritt. Dabei spielen Fragen der Datensicherheit, des Datenschutzes und der Datenintegrität eine wichtige Rolle.

Das Projekt läuft bis zum 31.12.2026 und wird vom BMWK im Rahmen des Fachprogramms „Neue Fahrzeug- und Systemtechnologien“ gefördert. (oe)

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