EDAG: Zonenbasierte E/E-Architektur für zukünftige Mobilitätskonzepte

Die EDAG Group hat im Rahmen des Förderprojektes „ZOBAS“ ein Konzept für eine zonenbasierte, serviceorientierte E/E-Architektur vorgestellt. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Projektträger ist die TÜV Rheinland Consulting GmbH.

Neben einer neuen E/E-Architektur war das Ziel der Projektpartner, die Anzahl der Steuergeräte in einem Fahrzeug zu reduzieren. In heutigen Fahrzeugen sind, je nach Funktionsumfang, viele separate Steuergeräte verbaut an denen die spezifischen Sensoren/Aktoren angeschlossen sind. Das führt dazu, das bis zu 100 Steuergeräte im Fahrzeug untergebracht werden müssen. In einer Zonen E/E Architektur werden die Sensoren/Aktoren an dem nächsten Zonen-Controller angeschlossen. Im „ZOBAS“ Projekt konnten die Steuergeräte je nach Fahrzeugausstattung deutlich reduziert werden. Damit sinkt auch die Komplexität der hierfür nötigen Leitungssatzvarianten deutlich.

Gerhard Becker, Projektleiter des Förderprojekts „ZOBAS“, beschreibt die Projektumfänge der EDAG Group: „Wir haben uns um die Entwicklung der kompletten E/E-Architektur und um die Integration der Zentralrechner/Zonen-Controller der Firma Technica Engineering GmbH gekümmert. Das Resultat ist eine E/E-Architektur, bei der sich das Gewicht des Leitungssatzes nach Angaben von EDAG um ca. 30 Prozent reduziert. Ein weiterer Vorteil ist die Reduzierung einzelner Leitungssätze als Punkt-zu-Punkt- Verbindungen. Mit einer Länge von max. 2,5 Metern können somit Leitungssätze in Zukunft automatisiert gefertigt und im Fahrzeug eingebaut werden. Die Fertigung kann somit in die Nähe der Produktionsstandorte verlagert werden – ein großer Wettbewerbsvorteil sowohl für Automobilhersteller als auch Zulieferer.“ Neben den “Update Over the Air” Features ist auch die Fahrzeugdiagnose in Zukunft von überall durchführbar.

Die neue Art der Applikationsentwicklung erlaubt es Drittanbietern, ihre Services oder Apps, in einer Art AppStore für Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Für die Kommunikation der Steuergeräte untereinander wird aufgrund des hohen Datenvolumens und den Echtzeitanforderungen Automotive Ethernet verwendet.

Die Ergebnisse von „ZOBAS“ sollen im Rahmen eines anschließenden Forschungsprojekts weiter untersucht werden. Im Fokus steht dann die Einbindung einer künstlichen Intelligenz für die Entwicklung von zonenbasierten, serviceorientierten EE-Architekturen. (oe)

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