ARM: Kooperation mit Panasonic Automotive Systems bei der Standardisierung von SDV

Die strategische Partnerschaft von Panasonic Automotive Systems (PAS) und Arm zielt darauf ab, die Automobilarchitektur für Software-Defined Vehicles (SDVs) zu standardisieren. Die Partner wollen einen Software-Stack mit der Flexibilität schaffen, der die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Automobilindustrie erfüllt. Die Unternehmen orientieren sich dabei an der SOAFEE-Initiative, die sie aktiv unterstützten.

Im Rahmen dieser neuen Partnerschaft werden PAS und Arm das Gerätevirtualisierungs-Framework VirtIO übernehmen und erweitern, um die Softwareentwicklung im Automobilbereich von der Hardware zu entkoppeln und die Entwicklungszyklen der Automobilindustrie zu beschleunigen.

Durch die Standardisierung der Schnittstellen zwischen den Software-Stacks von Automobilherstellern und Tier-1-Zulieferern und den zugrundeliegenden Hypervisoren und Chipsätzen, auf denen diese laufen, ist es für die Partner in der Automobilindustrie einfacher, die neuesten Technikgenerationen zu übernehmen, die für ihre Bedürfnisse und Anwendungsfälle optimiert sind.

Diese neue Partnerschaft wird mehrere Schlüsselinitiativen umfassen:

Nutzung von VirtIO-basiertem Unified HMI zur Standardisierung der zonalen Architektur

PAS und Arm nutzen VirtIO nicht nur für die Virtualisierung von Geräten, die mit dem zentralen Steuergerät verbunden sind, wie CDC/HPC, sondern auch für Remote-Geräte, die mit zonalen Steuergeräten verbunden sind. Die beiden Unternehmen haben ein Proof-of-Concept demonstriert, bei dem die Open-Source-GPU-Technik von PAS, Unified HMI, zur Implementierung einer auf Arm aufbauenden Display-Zonenarchitektur eingesetzt wird. Diese Architektur verteilt die GPU-Lasten vom zentralen Steuergerät auf mehrere zonale Steuergeräte und reduziert so die Wärmeentwicklung und das Gewicht des Kabelbaums, ohne die auf dem zentralen Steuergerät laufenden Anwendungen zu verändern. Die flexible Partitionierung der Mali-G78AE-GPU der zonalen Steuergeräte weist verschiedenen Arbeitslasten dedizierte Hardwareressourcen zu und ermöglicht so eine deterministische Grafikleistung in einer Display-Zonal-Architektur. PAS und Arm arbeiten gemeinsam an einem SOAFEE Blueprint und einer Referenzimplementierung dieser Arbeit, um die aufkommenden zonalen Architekturen in der Automobilindustrie zu standardisieren.

Sicherstellung einer durchgängigen Umgebung von der Cloud bis zum Auto

Der vSkipGen von PAS läuft auf Arm Neoverse-basierten Cloud-Servern. Durch die Beibehaltung der gleichen Arm-CPU-Architektur und des VirtIO-Gerätevirtualisierungs-Frameworks wird diese Initiative eine vollständige „Environmental Parity“ zwischen virtueller Cloud-Hardware und Automobil-Hardware sicherstellen. PAS und Arm werden zusammenarbeiten, um VirtIO in virtueller Hardware zu implementieren und so die Kluft zwischen virtuellen und physischen Automobilsystemen weiter zu überbrücken.

Ausweitung der VirtIO-Standardisierung

PAS und Arm, die sich derzeit auf Cockpit-Anwendungen wie Android Automotive und Automotive Grade Linux konzentrieren, beabsichtigen, die VirtIO-Standards zu erweitern, um mehr Anwendungen im Automobilbereich einzubeziehen. Dazu gehört auch die Standardisierung von Schnittstellen für Echtzeit-Betriebssysteme (RTOS), um die Software von Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) von Hardware-Abhängigkeiten zu entkoppeln. (jr)

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