Mit der zunehmenden Transformation hin zu Software-defined Vehicles (SDVs) und dem wachsenden Einsatz von KI-basierten Funktionen steigen die Anforderungen an Rechenleistung, Energieeffizienz und Flexibilität in Fahrzeugarchitekturen. Gleichzeitig stehen Hersteller unter Kostendruck und kürzeren Entwicklungszyklen.
Chiplet-Technologien gelten als zukunftsweisender Ansatz, um diese Herausforderungen zu adressieren. Indem monolithische SoCs in modulare Komponenten aufgeteilt werden, lassen sich Innovationen beschleunigen, IP wiederverwenden und Plattformen skalierbar gestalten. Damit Chiplets jedoch ihr volles Potenzial entfalten können, sind einheitliche Standards und offene Schnittstellen erforderlich. Vor diesem Hintergrund hat ARM eine herstellerneutrale Version der Chiplet System Architecture (CSA) entwickelt und als Foundation Chiplet System Architecture (FCSA) in das Open Compute Project (OCP) eingebracht. Die Spezifikation ist ISA-neutral und unter einer permissiven Lizenz (Open-Source-Lizenz, die wenig Einschränkungen bei der Nutzung, Änderung und Weitergabe von Software vorsieht) verfügbar, sodass Unternehmen unabhängig von ihrer Prozessorarchitektur darauf zugreifen können.
„Mit FCSA schaffen wir eine gemeinsame Grundlage für die Chiplet-Entwicklung im Automobilbereich und stellen sicher, dass Ökosysteme offen, interoperabel und inklusiv bleiben“, erklärte Suraj Gajendra, VP Product and Solutions, Automotive Line of Business, Arm. „Die Prinzipien, die das Rechenzentrumsdesign geprägt haben – Zusammenarbeit, Transparenz und gemeinsame Innovation – übertragen wir damit auf die nächste Generation von Fahrzeugarchitekturen.“
FCSA reiht sich in eine lange Liste von Arm-Initiativen zur Standardisierung ein: von AMBA, das sich als Backbone moderner SoC-Designs etabliert hat, bis hin zu SOAFEE, das Cloud-native Architekturen für SDVs standardisiert. Parallel dazu wird Arm CSA künftig auf FCSA aufsetzen und zusätzliche architekturspezifische Regeln für Arm-Implementierungen ergänzen. (oe)
