Wachsende Systemkomplexität, hohe Sicherheitsanforderungen und der Druck, Entwicklungszyklen zu verkürzen, prägen den Alltag von Entwicklungsteams. In diesem Kontext gewinnen zwei Technologien an Bedeutung: Rust als Programmiersprache für sicherheitskritische Anwendungen und virtuelle Steuergeräte (vECUs) als Plattform für beschleunigte Entwicklung und Absicherung.
Während der Einsatz von Rust in AUTOSAR Adaptive bereits spezifiziert wurde, rückt nun auch die Integration von Rust-basierten Softwarekomponenten (SWCs) in klassische, C-basierte AUTOSAR-Stacks zunehmend in den Fokus. Synopsys arbeitet mit Automotive-Softwareanbietern und frühen Anwendern daran, genau diesen Schritt zu ermöglichen. In einem aktuellen Kundenprojekt demonstrierte Synopsys, wie mit der Simulationslösung Synopsys Silver eine Level-1-vECU mit virtualisierter RTE erstellt wurde. Diese Umgebung ermöglichte die nahtlose Ausführung und Validierung von gemischten C- und Rust-Komponenten auf einem einzigen virtuellen Steuergerät – inklusive Kommunikation, Laufzeitverhalten und Fehlersimulation. Das Resultat: deutlich beschleunigte Entwicklungszyklen, frühzeitige Fehlererkennung und messbar höhere Softwarequalität. Der besondere Vorteil: Rust lässt sich dank seiner C-Kompatibilität schrittweise in bestehende Architekturen integrieren, ohne etablierte Module wie RTE, BSW oder MCAL ersetzen zu müssen. Dieser hybride Ansatz ermöglicht es, neue Komponenten sicherheitsorientiert in Rust zu entwickeln, während bewährte C-basierte Infrastruktur weiter genutzt wird. Damit entsteht ein pragmischer Migrationspfad für OEMs und Zulieferer, die Rust-Potenziale ohne vollständige Systemumstellung erschließen möchten. (oe)
