Seit Jahrzehnten untersuchen Forschende eine Gruppe ungewöhnlicher Materialien, die so genannten Multiferroika, welche für die Datenspeicherung, chemische Sensoren und Quantencomputer nützlich sein könnten. In einer in Nature veröffentlichten Studie haben Wissenschaftler*innen der University of Texas in Austin und des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD) in Hamburg gezeigt, dass das geschichtete multiferroische Material Nickeljodid (NiI₂) der bisher beste Kandidat für extrem schnelle und kompakte Geräte sein könnte.
Multiferroika haben eine besondere Eigenschaft, die als magnetoelektrische Kopplung bezeichnet wird. Sie bedeutet, dass man die magnetischen Eigenschaften des Materials mit einem elektrischen Feld und umgekehrt die elektrischen Eigenschaften mit Magnetfeldern manipulieren kann. Das Team fand heraus, dass NiI₂ eine stärkere magnetoelektrische Kopplung aufweist als jedes andere bekannte Material dieser Art, was es zu einem erstklassigen Kandidaten für technologische Fortschritte macht. (oe)